Blütenfeuerwerk zu Jahresbeginn

Von 
Daniela Hoffmann
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Er gehört zu den Winterblühern: der Lorbeerschneeball. © Getty Images/iStockphoto

Das Jahr hat gut angefangen. Die Glücksschweine sind zwar schon aufgegessen. Doch etwas von der guten Laune der Feiertage möchte ich am liebsten aufbewahren. Dabei helfen Winterblüher. Denn die können noch lange nach der Silvesterparty ein Blütenfeuerwerk in den Garten zaubern.

Solch bunte Kleckse in den kalten Wintermonaten mag auch Andreas Huben. Den Gärtnermeister aus Ladenburg frage ich, welche Gehölze derzeit am besten für Farbe in Kübeln und Beeten sorgen können. Allerdings muss mich der Fachmann als erstes ein bisschen desillusionieren. „Die sogenannten Winterblüher sind eigentlich Pflanzen des Übergangs – vom Herbst in den Winter, beziehungsweise vom Winter in den Frühling“, erklärt er mir. „Wenn es richtig frostig ist, blühen auch die nicht oder sie verlieren ihre Blüten.“

Die Autorin

Daniela Hoffmann ist seit 2001 Redakteurin beim Mannheimer Morgen und lebt in der Pfalz auf einem ehemaligen Winzerhof. Dort ist Gärtnern zu ihrem Hobby geworden. Von Pflanz-Experimen-ten, Begegnungen mit Profi-Gärtnern, Floristen, Landwirten und Naturschützern erzählt sie in ihrer Kolumne.

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Chimonanthus praecox – auch Chinesische Winterblüte genannt – bringt dennoch schon früh gelbe becherförmige Blüten hervor. Diese zeigt der Zierstrauch zwischen Januar und März. Mehr noch als ihr Aussehen begeistert Andreas Huben aber ihr intensiver Geruch nach Vanille. „Der ist wirklich enorm. Und schon ein Zweig in der Vase verströmt einen herrlichen Duft“, schwärmt er.

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Das Gehölz bevorzugt geschützte, sonnige Plätzchen mit einem nährstoffreichen und durchlässigen Boden. „Für kleine Gärten ist die Chinesische Winterblüte aber nichts“, warnt der Ladenburger. Denn der laubabwerfende Strauch kann bis zu drei Meter hoch und fast ebenso breit werden.

Deutlich schmaler hingegen bleibt der Lorbeerschneeball (Viburnum tinus) mit einer Breite von 60 Zentimetern bis zu einem Meter. Der kompakt wachsende Strauch wird zudem nur etwa 1,50 Meter hoch. „Daher eignet er sich auch für den Topfgarten“, erklärt Andreas Huben. Als Stämmchen ist die Pflanze ebenfalls im Handel zu finden.

Die leuchtend weißen Blüten – mit einem Hauch von Rosa versehen – haben dem Lorbeerschneeball wohl seinen Namen gegeben. Frühe Sorten zeigen sie schon im November/Dezember. Die Hauptblütezeit ist allerdings eher zwischen März und April.

Mit ihren cremeweißen Blüten beeindruckt auch die Winter-Heckenkirsche. Sie entstand als Kreuzung zweier aus China stammender Heckenkirschen-Arten um 1920 im botanischen Garten von Darmstadt. Von einem Elternteil hat sie die frühe Blütezeit ab Januar geerbt. Vom anderen den Duft, der an Honig erinnert. „Damit gehört sie zu meinen Lieblingspflanzen im Winter“, verrät Andreas Huben.

Doch nicht nur er ist von dem süßen Geruch begeistert. „Auch Insekten fühlen sich davon angezogen“, erklärt der Experte, und so gilt das Gehölz mit dem wissenschaftlichen Namen Lonicera x purpusii auch als Bienenweide.

Die Kornelkirsche (Cornus mas), die ab Ende Februar mit ihren gelben Blüten besticht, ist ebenfalls ein wichtiges Nährgehölz für Bienen, Hummeln und Co., wenn sie zu ihren ersten Flügen im Jahr aufbrechen, sagt Andreas Huben.

Der oft mehrstämmige Großstrauch ist weder mit der Süß- noch mit der Sauerkirsche verwandt, sondern gehört zu den Hartriegel-Gewächsen. Dennoch lassen sich seine roten Früchte in der Küche verarbeiten. Beispielsweise können aus Kornelkirschen beziehungsweise aus ihrem Saft Marmelade, Gelee oder Likör hergestellt werden. Noch dazu enthält das Obst viel Vitamin C. Das hilft, um den Jahresbeginn gut anzugehen.

Redaktion

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