Döner-Inflation

So viel kostet der Döner in Mannheim im Durchschnitt

Dönerpreisbremse jetzt! Das fordern viele. Doch wie viel kostet der Döner in Mannheim eigentlich im Durchschnitt? Wir verraten, ob Mannheim besser dasteht als andere Städte - und ob er teurer geworden ist

Von 
Anna Fäth, Esther Lehnardt
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Immer weniger Döner für dasselbe Geld? Die Inflation ist längst auch beim Imbissklassiker angekommen. Aber wie teuer ist der Döner in Mannheim eigentlich im Durchschnitt? © Sven Hoppe/dpa

Mannheim. Die Inflation tut weh - ganz besonders, wenn den Döner auf dem Weg von der Party nach Hause immer teurer wird. Was kostet der Döner in Mannheim? Und ist das vergleichsweise teuer? Das zeigen Zahlen des Lieferservice Lieferando. Laut diesen Daten kostete ein Döner in Mannheim im Januar 2024 durchschnittlich 6,58 Euro. Dönerläden-Besitzer verraten, woran das liegen könnte und ob auch sie die Preise erhöhen mussten.

Döner in Mannheim im Vergleich mit anderen Städten günstig

„6,50 Euro für einen großen Döner – das ist nicht viel“, meint Zübeyde Pektas, Besitzerin des Traum Imbiss in Feudenheim. Sie verweist darauf, was alles in einem guten Döner bei ihr enthalten ist: Fleisch, Soße, frisches Gemüse und teilweise auch Käse. „All das sind Kosten, die summieren sich eben auf“, sagt Pektas. Außerdem vergesse man schnell, dass auch die Materialkosten wie für Alufolie oder die typische Döner-Plastiktüte angestiegen sind. Ob sie sich deshalb getraut hat, im vergangenen Jahr den Preis für einen Döner anzuheben? „Nein, auch letztes Jahr hat ein Döner schon 6,50 Euro bei uns gekostet“, sagt sie.

Im Vergleich mit anderen Großstädten in Deutschland steht Mannheim übrigens gut da. Nur in Dortmund kostete Anfang des Jahres der Döner mit (6,53 Euro) im Durchschnitt weniger als in der Quadratestadt. Mit durchschnittlich 8,83 Euro war der Döner in Kiel im Januar am teuersten. Auch im Mittel aller untersuchten Städte können Döner-Fans in Mannheim aufatmen. Denn mit 7,53 Euro ist der Imbiss-Klassiker rund einen Euro teurer als im Mittel in Mannheim. 

Kemal und Zübeyde Pektas liegt die Stammkundschaft ihres Traum Imbiss am Herzen. © Traum Imbiss Feudenheim

Pektas und ihr Mann, der den Imbiss mit ihr zusammen leitet, wollen die Preise nicht weiter erhöhen. Sie haben Angst, damit ihre Stammkundschaft abzuschrecken. Trotzdem ist es ihnen wichtig, der Kundschaft Qualität zu liefern: Sie setzen auf qualitativ hochwertiges Fleisch und bereiten jeden Tag alles frisch zu, sei es das Gemüse zum Befüllen, Soßen, Salate oder Teigwaren.

Preis für Döner in Mannheim gesunken - anders als in vielen anderen Städten 

Die Daten zeigen: Diese Entscheidung haben wohl viele Mannheimer Gastronomen getroffen. Während in gut zwei Drittel der untersuchten Städte der Döner im Vergleich zum Juni 2023 teurer wurde, ist der durchschnittliche Dönerpreis in Mannheim gesunken, um 7 Cent. Anders sieht es beispielsweise in Frankfurt am Main aus. Dort ist der Döner im selben Zeitraum durchschnittlich rund einen Euro teurer geworden. In Sachen Döner-Inflation der absolute Spitzenwert. Auch in der Döner-Metropole Berlin wurde der Döner im Mittel 24 Cent teurer. 

Auch im Durchschnitt gibt es wenig gute Neuigkeiten bei der Döner-Inflation. Kostete der Döner in den untersuchten Städten im Durchschnitt im Juni 2023 noch 7,34 Euro, stieg der Preis im Januar 2024 auf durchschnittlich 7,53 Euro. 

Dönerladen-Besitzer hoffen auf Verständnis der Dönerfans

Trotz des guten Durchschnittswerts ist aber auch in Mannheim der Döner teilweise teurer geworden. Eine angemessene Preiserhöhung, die für die Kundschaft nachvollziehbar ist – diese Devise galt im vergangenen Jahr bei Yasar Erdal. Erdal ist Besitzer des Symirna Feinkostgeschäfts in Wohlgelegen, wo er neben dem klassischen Döner auch Pizza, Fladenbrote, Feinkost-Spezialitäten und verschiedene Menüs anbietet. Den gestiegenen Preis erklärt er mit höheren Ausgaben für Miete und Nebenkosten. Mittlerweile ginge es für kleine Läden wie seinen nur noch ums Überleben.

In Ibrahim Ilik's Vefa-Restaurant wird demnächst wohl eine Preisanpassung stattfinden müssen. © Vefa Restaurant Mannheim

„Auch ich habe natürlich meinem Lieferanten Rückmeldung gegeben, dass es immer schwerer für mich wird, seine Produkte zu bezahlen“, sagt Erdal. Für Erdal’s Lieferanten sehe die Situation aber genauso aus. Schließlich habe er sich dann doch gezwungen gefühlt, den Dönerpreis von 5 Euro auf 6 Euro anzuheben. Auch er fürchtet, durch Maßnahmen seine Stammkundschaft, hauptsächlich bestehend aus Studierenden und Angestellten aus umliegenden Büros, zu verlieren.

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Ibrahim Ilik bietet in seinem Vefa-Restaurant in der Innenstadt einen Döner zum Mitnehmen für 6 Euro an. „Das bleibt aber wahrscheinlich nicht mehr lange so“, verrät er. 2023 konnte er den Preis für den Fastfood-Liebling beibehalten, aber auch er müsse sich dem Händler und dessen Preisen anpassen. Deshalb soll der Dönerpreis jetzt neu kalkuliert und angehoben werden. Was aber auch bei Ilik zutrifft: Die Sorge, auf Kritik durch die Kundschaft zu stoßen, ist groß. Am liebsten würde er den Preis natürlich beibehalten. Aus diesem Grund zählt er auf das Verständnis und die Treue der Döner-Fans.

Woher kommen die Daten?

Der Lieferdienst Lieferando erhebt den Dönerpreisvergleich aus den Daten der Läden auf der Plattform. Es handelt sich um Durchschnittswerte der im Juni und Juli 2023 bzw. Januar 2024, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. 

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