Genuss - Schokolade macht viele glücklich / Umfrage unter Kunden von Fachgeschäften / Von „Vollmilch-Typen“, Nugat-Anhängern und Zartbitter-Fans

Schokolade macht Mannheimer glücklich

Von 
Tanja Capuana
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Elmira Sadeghi (r.), Mitarbeiterin bei Chocolaterie Stoffel, und ihre Kollegin Tagrit. © Tanja Capuana

Mannheim. Dunkle Schokolade schmeckt nicht nur gut, sondern hat auch viele gute Effekte auf die Gesundheit. So soll sie sich etwa positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Laut einer Studie wirkt sich Schokolade mit einem Kakaogehalt von 85 Prozent positiv auf das Darm-Mikrobiom und die Stimmung aus. Eine Entdeckung, die vor allem in der aktuellen Zeit interessant ist. Denn die Omikron-Variante des Corona-Virus sorgt derzeit dafür, dass viele Menschen trotz der Weihnachtstage angespannt sind. Macht Schokolade die Mannheimer glücklich? Wir haben uns in der Innenstadt und in Chocolaterien umgehört.

Das schick eingerichtete Café Chocolat Noir ist ein Paradies für Schokoliebhaber. Es gibt nicht nur köstliche Kuchen, sondern auch Schokolade in allen Variationen. Julia Seitter schaut sich an der Theke um und trifft schließlich ihre Wahl. Sie fühlt sich beim Genuss von Schokolade glücklich. „Auf jeden Fall“, sagt sie strahlend und zeigt eine der Pralinen, die sich im Café Chocolat Noir gekauft hat.

Kakao

  • Der erste Kakaobaum in Mexiko wurde bereits 1500 vor Christus genutzt. Die Mayas bauten etwa 600 nach Christus Kakao an, die sie als Heißgetränk genossen.
  • Christopher Columbus brachte die Kakaobohne, die unter anderem auch als Zahlungsmittel genutzt wurde, nach Amerika, während Hernán Cortéz sie im 16. Jahrhundert nach Europa einführte. Am spanischen Hof wurde Kakao mit Zucker und Honig zum ersten Mal im Jahr 1544 getrunken.
  • Vor allem Zartbitterschokolade wird viele gesundheitsfördernde Nebeneffekte zugeschrieben. So soll sich Schokolade mit einem Kakaogehalt von mindestens 70 Prozent positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken, das Krebsrisiko senken und die Stimmung verbessern.
  • Trotz positiver Effekte gilt: Schokolade in Maßen genießen.

„Menschen, die keine Schokolade mögen, sind mir suspekt“, scherzt die Mannheimerin. Sie bevorzugt dunkle Sorten und nascht am liebsten Schokolade mit Nüssen. „Oder ausgefallene Sorten. Ich probiere mich gern durch.“ Die Süßigkeit gönnt sie sich fast täglich. Im Café hat sie auch ein Geschenk für einen guten Freund gefunden: Schokolade zum Schmelzen, sagt sie.

Schokolade macht auch den Café-Mitarbeiter Antonio Castronovo glücklich. „Ich liebe Schokolade. Vor allem, wenn man abends zu Hause sitzt“, sagt er. „Wir haben Stammkunden, die regelmäßig und mehrmals in der Woche herkommen, gerade weil wir qualitativ gute Schokolade anbieten.“

Vor der Chocolaterie Stoffel hat sich eine Schlange gebildet: Zu den Kunden gehört Robert. Der Bad Dürkheimer möchte einen Wasserturm aus der dunklen Süßigkeit erstehen. „Es ist gute handwerklich hergestellte Schokolade“, lobt er. Der junge Mann bevorzugt zieht Schoko mit hohem Kakaogehalt Vollmilch-Sorten vor. „Wenn man sich die Zutatenliste durchliest, steht da überall Milchpulver. Das ist nicht das Wahre“, sagt er und geht hinein.

Drinnen wartet ein Schoko-Mekka mit süßen Sünden. Inhaber Jan Stoffel ist davon überzeugt, dass Schoko sich positiv auf die Stimmung auswirkt. „Die Endorphine machen automatisch glücklich“, sagt er. Wenig überraschend waren dort in den vergangenen Tagen Weihnachtsmänner der Renner. Rund 70 Prozent der Schokolade in seinem Geschäft seien Produkte aus Vollmilchschokolade, weiße Schokolade werde meist für die Bärte der der Nikoläuse verwendet.

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Früher durfte die weiße Sorte nicht als Schokolade bezeichnet werden, weiß Stoffel – nur kakaohaltige Produkte, sagt er. Die weiße Variante enthalte Kakaobutter. „Der Geschmack entsteht über die Vanille. Kakaobutter ist ein super Geschmacksträger, aber nicht extrem aromatisch.“ Wer laktoseintolerant ist, kann bei den dunklen Sorten beherzt zugreifen, da sie keine Mich oder Eiweiß enthalten, so Stoffel.

Mitarbeiterin Elmira Sadeghi liebt immer noch Schokolade, obwohl sie tagtäglich davon umgeben ist. „Ich esse am liebsten welche mit Karamell und Salz“, sagt die junge Frau. Auch Sorten mit Haselnuss oder Mandeln stehen bei ihr hoch im Kurs. In der Adventszeit hätten vor allem auch Naschwerke wie Zimtsterne oder Printen bei den Kunden Hochkonjunktur gehabt, erzählt sie.

Auch in der Confiserie Freundt kaufen die Kunden gern edle Torten und Schokoladiges. Hannes Werning kommt mit einer Tüte aus dem Laden. „Ich liebe Vollmilch-Nussschokolade“, schwärmt er. Am liebsten würde er sich die süße Versuchung jeden Tag gönnen, früher habe er mehr davon gegessen. „Heute geht es mir mehr um den Genuss.“ Daher bevorzugt er gute, handgemachte Schokolade.

Schoko macht auch Erika glücklich. Die junge Mannheimerin mag am liebsten Zartbitter. „Es darf nicht zu süß sein“, sagt die 28-Jährige. Sie kann Schokolade zu jeder Tageszeit essen. „Schokolade geht immer“, sagt sie und lacht. In der Adventszeit hat sie zudem mehr genascht.

„Schokolade macht mich mit Sicherheit glücklich“, sagt auch Lukas. „Mittlerweile bin ich der Vollmilch-Typ.“ Auch Nugat isst der 28-Jährige gern. Er liebt es, Schokolade als Snack zu genießen, aber in Maßen. „Wenn ich gerade Lust darauf habe.“ Christopher Neth nascht am liebsten nach dem Feierabend auf der Couch. „Nicht täglich, aber mehrmals pro Woche“, erzählt der Mannheimer. „Je nach Gemütszustand. Am liebsten mag ich Zartbitter oder Schokolade mit Frucht wie Orangen oder Himbeere.“

Auf Hannah und ihre Mutter Birgit hat Schokolade ebenfalls eine positive Wirkung. „Ich mag Schokolade mit Nuss am liebsten“, sagt Birgit, die für maßvollen Genuss ist. „Eine ganze Tafel würde ich nicht schaffen.“ Ihre Tochter liebt Nugat. Die junge Frau genießt ebenfalls meist in kleinen Portionen. „Aber manchmal auch mehr“, gibt sie schmunzelnd zu. Zur Weihnachtszeit isst sie „eher Lebkuchen“.

Bei Florian Lesemann beeinflusst Schokolade die Stimmung ebenfalls positiv. „Am liebsten esse ich dunkle Schokolade mit Orangenstückchen“, erzählt der Student. „Das finde ich sehr lecker.“ Seine Lieblingssorte kauft er aber eher selten. „Um nicht in Versuchung zu geraten“, verrät er schmunzelnd. Denn ist die Packung erst mal offen, sei sie auch schnell leer. Der Mannheimer genießt Schoko nicht nur an Weihnachten, sondern regelmäßig übers Jahr verteilt.

Seine Bekannte Sarah Zucker ist ebenfalls Schokofan. Sie mag „ganz klassisch Lindtschokolade ohne Füllung.“ Die 23-Jährige liebt Vollmilch oder Zartbitter, die andere Leckereien ummantelt. Ihr Favorit: Milka mit salzigen Tuc-Keksen. In der Vorweihnachtszeit hatte sie „sogar mehrere Schokoadventskalender.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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