Musik - Mannheims erstes Festival für Straßenkunst findet vom 15. bis 16. Juli in der City statt

22 Künstler und Bands beim ersten Mannheimer Straßenkunstfestival

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Valerie Gerards
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Die Amaroots treten beim ersten Mannheimer Straßenmusikfestival auf. © Tobias Döhner

Mannheim. Mehr Musik in der Stadt: Dafür sorgen 22 Künstler und Bands, wenn am 15. und 16. Juli das erste Straßenkunstfestival Mannheim - kurz: Strakuma - steigt. An zehn verschiedenen Spielorten vom Wasserturm über den Paradeplatz bis zum Alten Messplatz wird die Innenstadt in eine große Bühne verwandelt. „Wir wollen Straßenmusik in Mannheim fördern. Für Musiker ist das eine tolle Möglichkeit, niederschwellig mit Publikum in Kontakt zu kommen“, sagt Organisator Julian Maier-Hauff. Initiiert wird das Staßenkunstfestival von der Music Commission Mannheim in Kooperation mit der NEXT Mannheim.

Straßenmusik und -kunst schaffen aber nicht nur Raum für spontane Interaktion. Sie zeigen auch, welche Möglichkeiten an gewohnten Orten schlummern. „Wir wollen das Potenzial der Innenstadt stärken und zeigen, dass man dort nicht nur einkaufen, sondern länger verweilen und immer wieder Neues entdecken kann“, meint Maier-Hauff. Das Festival soll den Menschen aus der Rhein-Neckar-Region die Aufenthaltsqualität der Innenstadt zeigen und Anreize für einen Besuch der Stadt schaffen. Außerdem solle das Festival nach zwei Jahren Pandemie der kulturellen Vielfalt Mannheims Raum bieten, sich vor großem Publikum zu präsentieren und sich wieder neu zu begegnen.

Wenig Straßenmusik in Mannheim

„Es ist etwas ganz anderes, auf der Straße Musik zu machen, als ein Programm in einer Location zu spielen“, weiß der Strakuma-Organisator auch aus eigener Erfahrung. Gerade nach der Pandemie, während der viele nie die Hochschule oder die Popakademie betreten hätten, sei es für junge Künstler wichtig, schnell mal draußen ein Konzert zu geben und etwas auszuprobieren.

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Straßenmusik bedeute, ohne Bühnenkante auftreten zu können, aus dem Stegreif mit einfachsten Mitteln und auf Augenhöhe. Auf diese Weise komme man leicht in Kontakt mit anderen. „Die Erwartungshaltung des Publikums ist ganz anders, als wenn man ein Ticket gekauft hat. Die Herausforderung ist es, die Menschen zum Stehenbleiben zu bringen, ein Publikum, das vielleicht gar nicht kultur-affin ist.“

Musik im öffentlichen Raum sei ein tolles Werkzeug, Kulturprogramm an die Leute zu bringen, ist Maier-Hauff überzeugt. Trotz der vielen Möglichkeiten, die Straßenmusik bietet, ist sie in Mannheim nicht weit verbreitet. Der Grund: Viele junge Künstler wissen nicht, wie die Richtlinien sind, wie lange und an welchen Plätzen sie musizieren dürfen. Sie haben Angst, etwas falsch zu machen oder dass ihr spontanes Hutkonzert aufgelöst wird.

Maier-Hauff würde die Richtlinien für Straßenmusik gern dahingehend verändern, dass die Künstler eventuell mit Verstärkern arbeiten dürfen. „Das müsste natürlich erst im Gemeinderat beschlossen werden“, sagt er.

Soll festen Platz im Veranstaltungskalender der Stadt erhalten

Über 58 Bewerbungen sind für das Strakuma eingegangen, darunter Studierende, Leute aus der Popakademie, Singer und Songwriter, eine brasilianische Band und ein Ballaphon-Spieler. Die musikalische Bandbreite reicht von Weltmusik, Pop und Indie über Brass, Swing, Folk und Reggae. Der Open Call ist abgeschlossen. Die Jury hat die Musiker ausgewählt, und das Lineup ist komplett. Es werden sich immer zwei Acts pro Spielort abwechseln, die sich gut ergänzen. So spielen beispielsweise zwei Künstler, die ein Klavier benötigen, am selben Ort.

Wer in diesem Jahr keine Gelegenheit hat, beim Strakuma mitzuwirken, wird vielleicht 2023 mehr Glück haben. „Es soll ja eine jährliche Veranstaltung werden, die fest im Kalender der Stadt verankert ist und jedes Jahr aufs Neue regionale und überregionale Künstler in die Stadt bringt. Das ist momentan aber noch eine Finanzierungsfrage“, berichtet Maier-Hauff.

Für 2022 hat das Straßenkunstfestival die Förderung des Pandemie-Hilfsprogramms „Perspektive Pop“ vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst bekommen und konnte einige weitere Sponsoren gewinnen. Damit wurden etwa Logo und Homepage kreiert - eine Infrastruktur, die im kommenden Jahr genutzt werden kann und den Veranstaltern die Finanzierung leichter macht.

Weitere Infos unter www.strakuma.de

Freie Autorin

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