Porträt

"DeineTanzlehrerin" - Wie die Mannheimerin Sophia Houska Menschen auf TikTok bewegt

Von 
Tanja Capuana
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Tanz ist ihr Leben: Bereits als Dreijährige begann Sophia mit Ballettunterricht.  Inzwischen unterrichtet sie auch Jazz, HipHop und Contemporary. © Sophia Houska

Mannheim. Sophia Houska lächelt fröhlich in die Kamera. Geschmeidig bewegt sie ihre Hüften zu Anittas Song „Evolver“ „Es ist Samstag und ihr bekommt heute einen neuen Clubmove von mir“, sagt sie mit klarer Stimme im Voiceover. Mit den Worten „Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende“, verabschiedet sie sich. Wenn die zierliche junge Frau bei den sozialen Medien unter dem Namen „DeineTanzlehrerin“ kurze und knackige Videos mit Tanzsequenzen oder Choreografien präsentiert, schauen Tausende zu. Bei Instagram hat Houska 46,7 tausend Follower, bei TikTok folgen ihr mehr als 116.000 Leute.

Ballett tanzte sie mit drei Jahren

Die 29-Jährige hat Rhythmus im Blut: Sie ist ausgebildete Tanzpädagogin, Bühnentänzerin und Choreografin. Die Mannheimerin unterrichtet seit 2015 Ballett, Jazz, HipHop und Contemporary an der „Dance Factory“ in Frankenthal, der Tanzschule ihrer Mutter. Seit drei Jahren ist Houska zudem auch Teilhaberin. Mit dem Tanzen angefangen hat sie im zarten Alter von drei Jahren mit Ballett, mit sieben Jahren tanzte sie drei Jahre lang an der Akademie des Tanzes. Nach ihrem Abitur im Jahr 2012 begann sie eine Ausbildung zur Tanzpädagogin, absolvierte dabei auch Praktika an der Schule ihrer Mutter und tritt damit in ihre Fußstapfen. „Sie hat sich natürlich darüber gefreut“, sagt Houska.

Tausende Menschen folgen ihr auf Instagram und TikTok: Tanzlehrerin Sophia Houska aus der Mannheimer Schwetzingerstadt. © Sophia Houska

Inspirierend findet sie die Tanzgruppe „Royal Family“, die bereits unter anderem in Justin Biebers Musikclip „Sorry“ aufgetreten ist. „Ich schaue mir sehr oft die gleichen Choreos öfter an weil ich sie wahnsinnig gut finde.“

Dank Corona zu TikTok

Mit TikTok hat sie Mitte 2020 aus der Not und Langeweile heraus angefangen. Corona war für Sophia Houska ein Grund, Tanzclips im Internet zu zeigen. „Als die Pandemie angefangen hat, durfte ich nicht mehr arbeiten.“ Statt in der Tanzschule unterrichtet sie in den Monaten des Lockdowns über Zoom. „Ich habe mir gedacht, wenn ich sowieso schon vor der Kamera tanze, kann ich es ja auch mit TikTok versuchen Das hat dann relativ schnell funktioniert und ich habe in kurzer Zeit viele Follower gewinnen können.“ Vergangenes Jahr im Juli eröffnet sie einen Instagram-Account wo sie auch Stories und Reels veröffentlicht.

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Houska zeigt ihren Zuschauern in ihren Videos unter anderem, wie man in der Hüfte beweglicher wird, präsentiert ein "Wiggle"- Tutorial oder erklärt das Twerken (ein besonderer Tanzstil mit kreisenden, ruckartigen Beckenbewegungen) in rund 30 Sekunden. Houska hat sich eine grobe Struktur überlegt, in der sie Videos veröffentlicht. Houska filmt sich selbst mit Stativ in ihrem Wohnzimmer, schneidet und bearbeitet das Videos. „Wenn ich mir die ersten Videos anschaue, dann sehe ich da schon eine Verbesserung“, sagt sie und lacht. Zunächst veröffentlicht sie einen sogenannten „Clubmove“. „Das ist ein kleiner Schritt, den man im Club machen könnte“, sagt Houska. „Ich habe es einmal auf TikTok gemacht, dann ging das Video richtig viral.“ Viele Leute hätten ihr geschrieben und sie gebeten, mehr Tanzbewegungen dieser Art zu zeigen. „Dann habe ich immer öfter einen Move gemacht, der clubtauglich und simpel ist“, sagt die 29-Jährige aus der Schwetzingervorstadt. Schließlich beschließt Houska, immer freitags oder am Samstag einen „Clubmove“ fürs Wochenende zu machen.  „Ich habe mir eine kleine Struktur gebaut, was ich an welchem Tag poste“, sagt sie. „Montags zeige ich nur einen Schritt“. Denn Follower fragen sie häufig ob sie einen bestimmten Schritt wie etwa den „Happy Feet“- zeigen kann. „Dienstags zeige ich etwas Technnikbezogenes, zum Beispiel wie man eine Drehung besser machen kann. Mittwochs zeige ich eine Choreografie, entweder von mir oder einem anderen Choreografen.“ Jeden Donnerstag präsentiert sie das Tutorial für eine Choreo. „Sonntags poste ich meistens ein Foto.“

Theaterstücke für Kinder

Houska unterrichtet aber nicht nur. „Ich habe bei Produktionen im Capitol oft selbst getanzt“, erzählt sie. So ist sie etwa bei „Sweet Dreams of the 80s“, „Victor und Victoria“, „Das „Mannheimer Dschungelbuch“ zu sehen. Im Kindertheater steht sie bei den Stücken „Budenzauber“ und „Der Dumme August“ als Schauspielerin auf der Bühne.

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Inzwischen unterrichtet Sophia Houska wieder in der Tanzschule. „Es war natürlich megaschön, die ganzen Schüler wiederzusehen“, sagt sie. „Die Energie, die die Schüler einem geben, ist kein Vergleich zum Zoom-Unterricht.“ Tanzclips auf ihren Social Mediakanälen veröffentlicht sie aber weiterhin. Und sie hat noch mehr Pläne. „Ich habe überlegt, ob ich mal einen Online-Workshop gebe, da nicht jeder in der Nähe der Tanzschule wohnt“, sagt sie. Zudem ist ein Youtube-Channel unter dem Namen „DeineTanzlehrerin“ in Arbeit, wo sie dann lange Videos posten möchte. Und:. „Ich würde auch gerne mal choreografieren“ sagt Sophia Houska. „Entweder für ein Musical im Capitol, oder auch mal für ein Musikvideo.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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