Gutgelauntes Publikum, das sich auf Bierbänken Köstlichkeiten aus aller Welt schmecken lässt. Familien, die die laue Sommernacht auf einem der Liegestühle oder Sofas ausklingen lassen und Partyfreunde, die zu Pophits ausgelassen unter freiem Himmel tanzen, die DJs in ein elektronisches Soundgewand hüllen: Die Veranstaltung Streetfood & Drinks hat drei Tage lang mehrere Tausend Besucher auf den Nachtmarkt am Stromwerk in der Neckarstadt-West gelockt. Neben den Schlemmereien, die mehr als zehn Anbieter kredenzt haben, kann auch das Event mit buntem Rahmenprogramm, bestehend aus Musik und Spielangeboten für Kinder, punkten.
Köstlicher Duft in der Luft
Flaniert man über den Hof, hängt ein köstlicher Duft in der Luft. Hier begeistert eine süße Note aus Zimt und Zucker, dort lässt der würzige Geruch von gegrillten Burgerpattys das Wasser im Mund zusammenlaufen. Zuerst eine Bubble-Waffel oder lieber einen Hotdog? Das Angebot ist mit Leckereien wie Shrimps-Spießen, Pinsa, Mac’n’Cheese sowie veganen Falafelburgern riesig. Wer Hunger mitgebracht hat, muss ein wenig Geduld mitbringen, abends sind die Schlangen vor den Foodtrucks lang. Die Besucher scheint es nicht zu stören: Wenn die Mitarbeiter ihnen die Speisen reichen, macht sich auf den Gesichtern ein glückliches Lächeln breit.
In knalligem Pink erstrahlt der Wagen von Markus Ridder alias „Mister-Poffertjes“. Dort dürften vor allem Naschkatzen ihren siebten Himmel erleben, denn Ridder kredenzt holländische Mini-Pancakes, die den süßen Gaumen herrlich schmeicheln. „Ich bin nahe der niederländischen Grenze geboren“, erzählt er, wie er zu seiner Leidenschaft für die kleinen Pfannkuchen gekommen ist, während er Teig in die Mulden schöpft. Verschiedene Toppings machen den Genuss perfekt: Ob Smarties, Sahne, Nutella oder Obst, Hauptsache süß und lecker. „Erdbeeren und Vanilleeis sind der Renner“, verrät Ridder schmunzelnd.
Wem der Sinn nach ausgefalleneren Speisen steht, dürfte sich bei Christian Kohl bestens aufgehoben fühlen. „Hier gibt es Abgefahrenes“, sagt Kohl lächelnd. Bei „Jack’s Tasty“ winken neben klassischen Burgern und Pulled Pork unter anderem auch Pattys aus Bison, Straußenfleisch und Krokodil, wie Kohl erzählt, der mit dem Preis „Bester Foodtruck 2022“ ausgezeichnet wurde. Beliebt ist dennoch nicht zuletzt auch der „Mafia-Burger“, der neben einem großzügigen Rindfleischpatty auch mit gegrillter Mozzarella, Tomaten und Rucola für ein echtes Geschmackserlebnis sorgt. Auch bei Pommes Frites hat der Gastronom aus dem Stadtteil Schönau neben normalen Fritten Außergewöhnliches zu bieten: „Die Overload Fries sind mit Luft gefüllt und dadurch von außen kross.“ Ob die kanadische Spezialität Poutine, bei der die Fritten mit Bratensoße und geschmolzenem Käse ein köstliches Ensemble bilden, oder die mexikanische Art mit Sour Cream und Guacamole: Hungrig muss hier keiner bleiben.
„Haben jeden Truck ausprobiert“
Um möglichst viele Köstlichkeiten testen zu können, sind die Freunde Emily, Madleen, Marcel, Tobi und Isabell bereits seit dem Nachmittag da. „Wir haben jeden Streetfood-Truck ausprobiert“, sagt Tobi . „Die Burger waren richtig gut.“ Auch die Örtlichkeit findet der junge Mann ideal. Von der Veranstaltung erfahren hätten sie über Instagram, sagt Isabell. „Wir haben dort die Fotos vom Freitag gesehen.“ Daraufhin seien sie auf die Idee gekommen, am Samstag vorbeizuschauen. Die Preise findet die Clique angemessen. „Für Foodtrucks sind sie ganz normal“, sagt Emily.
Anil und Kerstin haben es sich mit einem kühlen Getränk auf einem Sofa bequem gemacht. Die Seckenheimer sind positiv überrascht, dass das Festival zwar sehr gut besucht ist, die Gäste sich aber gut verteilen. Gut finden sie auch, dass das Publikum altersmäßig gemischt ist. Geschlemmt haben sie noch nichts. „Wir haben daheim schon zu Abend gegessen“, sagt Kerstin. Daher stehe ihr der Sinn eher nach einem Nachtisch - sie würde sich noch mehr Angebote an süßen Sünden wünschen.
Rouven Hager, der das Ereignis zusammen mit Michael Raisch organisiert, ist sehr zufrieden. „Die Resonanz ist super“, sagt er. „Die Leute nehmen es total gut an.“ Unter den Gästen tummeln sich viele Familien sowie auch Leute von außerhalb. Was das Essensangebot angeht, macht Hager keine Experimente, sondern setzt auf Foodtrucks mit hochwertigen Produkten. „Wir haben keine Lückenfüller“, sagt der Veranstalter.
Neben fleischlastigen Genüssen hat Hager auch gezielt Anbieter mit veganen und vegetarischen Speisen ins Boot geholt. Auch die Location in der Neckarstadt-West findet er bestens für das Festival geeignet. „Ich finde Mannheim toll“, schwärmt er. Durch das Fest profitiere nicht nur der Ruf des Stadtteils, gleichzeitig locke es ein gemischtes Publikum an. „Wir haben hier einen wirklich guten Mix.“
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