Mannheim

Massenandrang beim Stadtfest

330 000 Besucher feiern an drei Tagen. Polizei meldet wenig Vorkommnisse und Rathaus plant höheren Zuschuss

Von 
Peter W. Ragge
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Sehr viel los war am Wochenende in Mannheim auf den Planken und rund um den Wasserturm beim 31. Stadtfest. © Michael Ruffler

Mannheim. Etwa 330 000 Besucher strömten am Pfingstwochenende zum 31. Mannheimer Stadtfest. An allen drei Abenden von Freitag bis Sonntag musste der Friedrichsring für den Autoverkehr in beide Richtungen gesperrt werden, weil so viele Menschen von den Planken zum Wasserturm strömten. In früheren Jahren war das jeweils nur Samstagsabends der Fall.

„Wir sind sehr, sehr zufrieden“, bilanzierte daher Christine Igel die Großveranstaltung. Die Geschäftsführerin der städtischen Tochtergesellschaft Event & Promotion organisiert das Fest im Auftrag der Stadt. Von „sensationellen Besucherzahlen“ sprach ebenso Stefan Hoock, Vizepräsident des Feuerio, der eine der vier Bühnen betrieben hatte. Auch die Kulturnetz-Bühne sei, so Projektleiter Martin Heiler vom Kulturnetz, „durchgehend stark besucht“ gewesen. Trotz des großen Besucherandrangs habe „alles gut geklappt“, sagte Igel.

Das bestätigte Polizeihauptkommissarin Isabel Heinke. Am Freitag und Samstag registrierten die Beamten vier Straftaten und wenige Ordnungsstörungen. Sie habe „viel mehr erwartet“, so Heinke, die erstmals als Einsatzleiterin fungierte. Als am Samstag einige SV Waldhof-Fans nach dem Fußballspiel in die Stadt gezogen seien, habe es zwar „ein paar mehr Konflikte“ gegeben als sonst, aber alles sei friedlich geblieben. „Für diese großen Menschenmassen“ sei das aber „überhaupt nichts: Das Stadtfest ist ein komplett friedliches Fest“, betonte sie.

„Für uns war auch alles sehr entspannt“, bekräftigte Axel Ulitzka von der Firma Ricon, die den Sicherheitsdienst stellte. Seine Leute hätten „nur bei kleinen Vorfällen eingreifen müssen“, so Ulitzka: „Das ist bei dem Besucherandrang im Promillebereich – eigentlich kann da keine Rede davon sein.“

Schlaganfall auf der Bühne

Deutlich mehr zu tun als in früheren Jahren hatten dagegen die Sanitätskräfte. 30 ehrenamtliche Helfer von Maltesern und Rotem Kreuz Innenstadt sowie ein Notarzt waren an den drei Tagen im Einsatz. Alleine am Samstag mussten sie 66 Mal Erste Hilfe leisten. „Aber es waren allgemeine Erkrankungen und Verletzungen, Alkohol stand nicht im Fokus“, erklärte Malteser-Einsatzleiter Michael Müller. Einmal erlitt ein Künstler während seines Auftritts auf einer Bühne vermutlich einen Schlaganfall und kam sofort ins Krankenhaus, einmal musste ein Besucher wiederbelebt werden.

Das Stadtmarketing wertete die große Resonanz als Beweis, dass parallel zur Bundesgartenschau Großveranstaltungen in der Innenstadt funktionierten – denn auch auf der Buga waren Zehntausende Menschen registriert worden. „Es kommen sehr viele Gäste nach Mannheim, und Ängste, dass alle nur zur Buga gehen und niemand mehr in die Stadt kommt, haben sich nicht bestätigt“, verwies Stadtmarketing-Geschäftsführerin Karmen Strahonja auf die Erfolge von Stadtfest und Maimess, die ebenfalls eine Rekord-Besucherzahl gemeldet hatte.

Die Stadt will das Fest „in der bewährten Form fortführen“, erklärte im Namen von Kulturbürgermeister Michael Grötsch sein Büroleiter Oliver Althausen. Wegen der steigenden Kosten hatte das Bühnenprogramm in diesem Jahr aber etwas gekürzt werden müssen. Der städtische Zuschuss von 126 500 Euro werde daher nicht mehr reichen. „Wir haben im Blick, dass das erhöht werden muss, das werden wir angehen“, kündigte er einen Vorschlag für den Gemeinderat an.

Redaktion Chefreporter

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