Mannheim. Die Quadratestadt belegt bei der Grundsicherungsquote im Alter Rang zwei im baden-württembergischen Städtevergleich. Das geht aus einer kleinen Anfrage der Mannheimer Bundestagsabgeordneten Gökay Akbulut (Die Linke) an das Bundessozialministerium hervor.
Der Makrosoziologie-Professor Bernhard Ebbinghaus vom Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) sagte dieser Redaktion, man müsse von einer höheren Dunkelziffer ausgehen.
Viele Menschen seien anspruchsberechtigt, aber nicht erfasst, da sie nicht zum Sozialamt gehen und keine Grundsicherung beantragen. Es sei eher die Beantragung von Wohngeld, die die Älteren aufgrund hoher Mieten zum Amt führe. Das könne erklären, weshalb Baden-Baden auf Rang eins, Heidelberg und Freiburg auf Spitzenplätzen bei den Grundsicherungsquoten liegen. Erst auf dem Amt werden die Älteren auf die Grundsicherung hingewiesen und nehmen sie an, so Ebbinghaus.
Die steigenden regionalen Zahlen decken sich mit dem deutschlandweiten Trend: In der Bundesrepublik sind im ersten Quartal 2023 so viele wie nie zuvor im Rentenalter auf Hilfe vom Sozialamt angewiesen.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/deutschland-welt_artikel,-thema-des-tages-hohe-altersarmut-in-der-stadt-_arid,2108314.html