Bei ihrer Mannheimer Rede im Nationaltheater haben Aleida und Jan Assmann daran erinnert, dass es nicht nur Menschenrechte gebe. Besonders Aleida Assmann betonte die Existenz auch von Menschenpflichten, so etwas wie „das Abc des Menschenanstands“. Diesem könne man schon in den sieben Werken der Barmherzigkeit in der Bibel begegnen.
Die diesjährigen Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels wandten sich heute in der Diskussion mit Moderator Martin Schult vor voll besetztem Schauspielhaus auch gegen Wahrheitsabsolutismus. Friedliches Zusammenleben gebe es nur mit Anerkennung. „Wir müssen die Kulturen mit Respekt zivilisieren“, so Aleida Assmann.
Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) nannte die Rede später „außerordentlich beeindruckend“. Es sei faszinierend, „wie ein Paar in der Lage ist, 4000 Jahre Menschheitsgeschichte und aktuelle Fragen miteinander zu verbinden und dabei hochrelevant und gesellschaftspolitisch zu argumentieren“.
Mannheims neuer Schauspielintendant Christian Holtzhauer sagte, ihm sei wieder einmal bewusst geworden, „welche Rolle die Vergangenheit für unsere Verfasstheit in der Gegenwart“ spiele. Demokratie handele „nicht in erster Linie von Streit, sondern von Zusammenleben. Das sollten wir beherzigen“.
Christof Hettich vom Heidelberger Bildungs- und Gesundheitsdienstleister SRH bekannte, das Format als Bühnengespräch anfangs etwas skeptisch gesehen zu haben. Aber das Ergebnis habe ihn überzeugt.
Die Mannheimer Reden sind eine gemeinsame Aktion des Nationaltheaters und der SRH Heidelberg. Der "Mannheimer Morgen" ist Medienpartner der Vortragsreihe.
"Mannheimer Rede" zum Herunterladen
Die "Mannheimer Rede" von Aleida und Jan Assmann im Wortlaut zum Herunterladen finden Sie hier.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/startseite_artikel,-thema-des-tages-ehepaar-assmann-haelt-beeindruckende-mannheimer-rede-_arid,1357979.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html