Im Test - Jeep bietet sein Mittelklasse-SUV Cherokee mit drei unterschiedlichen Allradsystemen an

Mit Genen für schweres Gelände

Von 
Klaus Neumann
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Der neue Jeep Cherokee präsentiert sich optisch verändert. Der Innenraum wurde insgesamt wertiger. Ein Neungang-Automatikgetriebe sorgt für sanfte Kraftübertragung. © Jeep

Mannheim. Es gibt SUV (Sport Utility Vehicle), die kommen ohne das nötige Rüstzeug für den Ausritt ins Gelände daher. Der Jeep Cherokee zählt mit Sicherheit nicht zu diesen weichgespülten Geländewagen, die primär für den Großstadtdschungel gebaut sind. Ein kleines Zugeständnis an diese Entwicklung machen die Amerikaner aber dennoch und bieten auch ein Modell mit ausschließlich Frontantrieb an. Abgesehen davon hat aber der Jeep Cherokee das Kraxeln noch nicht verlernt.

Für die Fahrt über Stock und Stein verbaut der Autohersteller unter dem Dach von FCA (Fiat Chrysler Automobiles) drei unterschiedliche Allradantriebe (Active I und II und Trailhawk). Prinzipiell regelt das System den Antrieb zwischen zwei und vier Rädern selbst. Der Fahrer hat damit nichts zu tun. Zusätzlich gibt es ein Angebot mit einer Geländereduktion, was die Kletterfähigkeit steigert. Dazu kommt eine Bergabfahrhilfe, die den Cherokee automatisch gesteuert steile Abhänge hinunterkriechen lässt.

Zu diesen Funktionen gesellt sich in der dritten Variante, die nur im Cherokee Trailhawk lieferbar ist, ein hinteres Sperrdifferenzial. Damit ist der Offroader auch für die anspruchvollsten Hindernisse gewappnet. Alle Cherokee 4x4-Systeme verfügen über vier Modi (Automatisch, Schnee, Sport, Sand/Schlamm), mit denen der Fahrer auf entsprechenden Untergrund reagieren kann. Und sie koppeln bei Möglichkeit Hinterachse und Kardanwelle vollständig vom Antrieb ab, was Kraftstoff spart.

Außen hat sich das Mittelklasse-SUV gegenüber seinem Vorgänger nachhaltig verändert. Die Neugestaltung von Front und Heck verleihen dem Cherokee nun ein moderneres Erscheinungsbild. Der Innenraum wurde insgesamt wertiger, wozu schwarzer Pianolack und Chrom ihren Beitrag leisten. Einzug hielt auch ein neues Infotainment-System mit Kommunikations- und Navigationsfunktionen.

Verschiebbare Rückbank

Die Platzverhältnisse sind sehr ordentlich. Auch auf der Rückbank, die sich verschieben lässt, gibt es reichlich Kopf- und Beinfreiheiten. Der Kofferraum erreicht ein Volumen von 448 Litern. Angetrieben wird der Jeep Cherokee wahlweise von einem Diesel mit 195 PS sowie einem Benziner mit 270 PS. Im gefahrenen 2.2 l MultiJet II leistet ein Turbodieselmotor 195 PS und ein maximales Drehmoment von 450 Newtonmetern. Akustisch bemerkbar macht sich das Aggregat mit einem steten Nageln, was wir so schon lange nicht mehr hörten. Ein Neungang-Automatikgetriebe sorgt für kraftvolles Anfahren und eine sanfte Kraftübertragung. Paddel am Lenkrad erlauben den individuellen Schalteingriff.

Der Jeep Cherokee erreicht in 9,3 Sekunden die 100-Kilometer-Marke. Der Vortrieb endet bei 200 km/h. Die relativ straffe Fahrwerksabstimmung gibt sich dennoch komfortabel. Kurven nimmt der Cherokee nur mit geringen Wankbewegungen und Unebenheiten werden souverän weggebügelt. Der Vierzylinder benötigt laut Werk durchschnittlich 6,9 Liter Treibstoff pro 100 Kilometer. Bei unseren Testfahrten waren wir mit 7,5 Litern nur ganz knapp drüber. Der Jeep Cherokee 2,2 l MultiJet II Active Drive II Overland kostet 53 500 Euro. Der Basispreis liegt bei 47 500 Euro.

Jeep Cherokee 2,2 l MultiJet II Overland

  • Motor: Vierzylinder-Turbodiesel
  • Hubraum: 2184 ccm
  • Leistung: 143 / 195 PS
  • Max. Drehmoment: 450 Nm
  • Antrieb: Allrad (Active Drive II), Neunstufen-Automatik
  • Höchstgeschw.: 200 km/h
  • Beschleunigung: 9,3 Sekunden von 0-100 km/h
  • Verbrauch pro 100 Kilometer: 6,9 l (Werksangabe), Testverbrauch: 7,5 l
  • CO2-Emission: 179 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-Temp
  • Länge: 4623 mm, Breite: 2718 mm, Höhe: 1707 mm
  • Leergewicht: 2013 kg
  • Kofferraum: 448 bis 1555 Liter
  • Preis: 53 500 Euro
  • Serienausstattung: Panorama-Glasschiebedach, Fernlicht-, Totwinkel-, Spurhalte-, Parkassistent, Querbewegungserkennung, Sitzheizung vorne und hinten, Navigation, Radio, Auffahrwarnsystem, Klimaautomatik, Rückfahrkamera. 
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Der neue Jeep Cherokee

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