Grafiken und Karten

Mannheim und die Metropolregion: Der Arbeitsmarkt im April

Von 
Tatjana Junker, Daniel Kraft, Simon Koenigsdorff
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Arbeitslosenquote, Kurzarbeit, Unterbeschäftigung: Wie wirkt sich die Coronakrise auf den Arbeitsmarkt in der Region aus? In diesem Artikel finden Sie die wichtigsten Indikatoren in Schaubildern und einer Karte.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote gibt an, wie viel Prozent aller Erwerbspersonen in einer Stadt oder einem Kreis arbeitslos gemeldet sind.  Zu den Erwerbspersonen zählen neben allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten unter anderem auch geringfügig Beschäftigte und Beamte sowie alle arbeitslos gemeldete Menschen.

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Die folgende Karte zeigt, wie hoch die Arbeitslosenquote in allen Städten und Kreisen der Region zuletzt lag. Mit einem Klick auf Kreise oder kreisfreie Städte werden weitere Kennzahlen sichtbar. Etwa die Veränderung der Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahresmonat. Neben der Zahl der gemeldeten Arbeitslosen ist auch die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung angegeben. In dieser Kategorie werden neben den arbeitslos gemeldeten Personen auch die Menschen berücksichtigt, die an einer Maßnahme der Agentur für Arbeit teilnehmen oder kurzfristig erkrankt sind. Sie haben also auch keine Arbeit, tauchen aber in der reinen Arbeitslosenzahl nicht auf.

Die folgende Grafik stellt zwei Entwicklungen gegenüber:  Zum einen zeigt sie, wie viele Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus wieder eine reguläre Beschäftigung aufgenommen haben (Abgang) und zum anderen, wie viele Menschen im Gegenzug aus einer regulären Beschäftigung heraus arbeitslos geworden sind (Zugang). Abgebildet ist die zeitliche Entwicklung von Januar bis zum aktuellen Berichtsmonat, und zum Vergleich die Entwicklung in 2020.

Zum Vergleich ist hier dieselbe Grafik für 2020 dargestellt, mit einem Vergleich zur Entwicklung 2019. Daran erkennt man, dass die Lücke zwischen Menschen, die eine Arbeit verloren und denen, die eine gefunden haben, vor allem im April und Mai 2020 deutlich größer war als im Vorjahr.

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Kurzarbeit

Firmen können Kurzarbeit für Beschäftigte anmelden, wenn sie wegen der Corona-Krise Arbeitsausfälle haben. Kurzarbeitergeld kann derzeit maximal 24 Monate lang bezogen werden, die Regelung ist befristet bis Ende 2021. Kurzarbeit muss mindestens zehn Prozent der Belegschaft treffen. Jeder einzelne davon muss einen Arbeitsausfall von mindestens 10 Prozent aufweisen. Die Zahl der Anzeigen sagt noch nichts darüber aus, ob, wie lange und in welchem Umfang in den Betrieben dann tatsächlich kurzgearbeitet wurde bzw. noch kurzgearbeitet wird.

Daten zur sogenannten realisierten – also tatsächlichen - Kurzarbeit gibt es erst mit zeitlichem Verzug. Das liegt daran, dass Unternehmen das Kurzarbeitergeld rückwirkend abrechnen und dafür bis zu drei Monate Zeit haben. Die aktuellsten Zahlen zur realisierten Kurzarbeit liegen als Hochrechnung auf Kreisebene für den Monat November vor.

Das Schaubild zeigt, wie viele Unternehmen in der Region (Metropolregion Rhein-Neckar plus Main-Tauber-Kreis) seit März 2020 konjunkturelle Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit angemeldet haben (blaue Balken). Unternehmen, die beispielsweise ab April Kurzarbeit für mehrere Monate angezeigt haben, tauchen in der Anzeigen-Statistik lediglich einmal im ersten Monat auf - in diesem Beispiel im Monat April. In allen weiteren angemeldeten Monaten taucht diese Anzeige statistisch nicht mehr auf. Die tatsächlich realisierte Kurzarbeit zeigen die orangen Balken.

Das folgende Schaubild zeigt, für wie viele Mitarbeiter die Unternehmen Kurzarbeit angemeldet haben (blaue Balken). Wie viele Beschäftigte tatsächlich in Kurzarbeit waren, geht aus den Daten zur „realisierten“ – also tatsächlichen - Kurzarbeit hervor (orange Balken). 

Wie verteilen sich die Kurzarbeits-Anzeigen auf die Kreise und kreisfreien Städte der Region? In der folgenden Tabelle ist zu erkennen, wie viele Unternehmen im vergangenen Monat in den einzelnen Städten und Landkreisen neu Kurzarbeit angezeigt haben – und, in der Tabelle darunter, wie viele Beschäftigte davon betroffen sein könnten. Wie viele Betriebe und Beschäftigte jeweils tatsächlich in Kurzarbeit waren (realisiert), zeigen beide Tabellen außerdem in eigenen Spalten, soweit die Zahlen dafür schon vorliegen. Dass die Zahl der Anzeigen seit April deutlich zurückgeht, heißt nicht automatisch, dass auch die Kurzarbeit in den Städten und Kreisen wieder sinkt. Denn die meisten Unternehmen haben ihre Kurzarbeitsanzeige bereits im März oder April 2020 gestellt – und das gleich für mehrere Monate im Voraus.

Arbeitslosigkeit in Deutschland

Einen Überblick zum Arbeitsmarkt in Deutschland geben die beiden folgenden Karten - zur Arbeitslosenquote in den Bundesländern und in den Kreisen.

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