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Vermurkste Weihnachten: Adler-Höhenflug endet gegen Schwenningen

Die Adler Mannheim geben bei der 3:5-Niederlage im Baden-Württemberg-Duell gegen Schwenningen eine 3:1-Führung aus der Hand - und verlieren verletzungsbedingt wahrscheinlich den nächsten Topstürmer

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Christian Rotter
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Bauchlandung am zweiten Weihnachtsfeiertag: Adler Tyler Gaudet (am Boden) gegen Schwenningens Peter Spornberger. © Daniel Bamberger

Mannheim. Der Höhenflug der Adler Mannheim ist gestoppt. Im Landesduell mit den Schwenninger Wild Wings kassierte die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) eine bittere 3:5 (2:1, 0:0, 1:4)-Heimniederlage. Besonders tragisch: Zu Beginn des letzten Drittels fuhr Linden Vey verletzt in die Kabine – es ist der fünfte Ausfall im Sturm.

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„Die Niederlage war für uns eine gute Erinnerung: Eine Siegesserie bringt gar nichts, wenn du mit einer zu großen Selbstzufriedenheit ins nächste Spiel gehst. Wir haben uns heute zu viele Wunden selbst zugefügt“, sagte Eakins, dem vor allem das Verhalten nach der 3:1-Führung ein Dorn im Auge war: „Statt mit Überzeugung die Scheibe aus der eigenen Zone zu bringen, haben wir einen Rückhand-Pass versucht. Die Konsequenz war eine Strafe gegen uns und das daraus resultierende Anschlusstor.“

Fischbuch trifft bei Rückkehr

Personell gab es bei den Adlern vor der Partie gemischte Nachrichten. Zwar kehrte Daniel Fischbuch nach auskurierter Erkrankung zurück, dafür fehlte neben den langzeitverletzten Matthias Plachta, Ryan MacInnis und Tyler Ennis auch Kris Bennett weiter. Der Kanadier hatte sich am vergangenen Donnerstag beim Derbysieg gegen Frankfurt eine Oberkörperverletzung zugezogen. Noch wissen die Mannheimer nicht, wie lange sie ohne Bennett auskommen müssen. Sie rechnen allerdings mit mehreren Wochen.

Doch auch ohne den Flügelflitzer bestimmten die Blau-Weiß-Roten – wie beim 3:0-Erfolg am Samstag in Wolfsburg – die Anfangsphase. David Wolf verzog knapp (4.), John Gilmour verfehlte das Tor ebenfalls (6.). Gleich das erste Powerplay – bislang eine Schwachstelle im Spiel der Adler – passte jedoch. Fischbuch zog ab, geistesgegenwärtig beförderte Tyler Gaudet die Scheibe aus der Luft in die Maschen (7.). Schwenningens Torhüter Joacim Eriksson monierte, behindert worden zu sein. Die Schiedsrichter Roman Gofman und Martin Frano bemühten den Videobeweis und gaben den Treffer. Keine zwei Minuten später war der Doppelschlag perfekt. Max Gildon sah Markus Hännikäinen an der gegnerischen blauen Linie lauern. Der Finne legte noch einmal quer, Fischbuch besorgte den Rest – 2:0 (9.).

Die Adler hielten den Druck aufrecht. Stefan Loibl hatte das 3:0 auf dem Schläger, Philip Feist rettete für den bereits geschlagenen Eriksson auf der Linie (16.). Im Mannheimer Auftritt stimmte aber nicht alles. In der eigenen Zone ließen sie die nötige Konsequenz in den Zweikämpfen vermissen, immer wieder eroberten sich die Wild Wings den Puck zurück. So fiel auch der Anschlusstreffer nicht überraschend. Ben Marshall verzog zwar klar, doch von der Bande prallte die Scheibe vor den Adler-Kasten. Dort hatte sich Daniel Pfaffengut positioniert und bewies, dass aus ihm auch ein guter Baseballer geworden wäre (17.).

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Fischbuch und Bennett fehlen den Adlern Mannheim in Wolfsburg

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Mannheim kam stark aus der Kabine, Loibls Schuss küsste das Lattenkreuz (21.). Auf der anderen Seite leistete sich Gilmour in der Vorwärtsbewegung einen Scheibenverlust. Max Görtz hatte das fast leere Tor vor sich, Adler-Schlussmann Felix Brückmann lenkte den Puck an die Latte (22.). Die Adler hatten weiter mehr vom Spiel, belohnten sich für eine couragierte Vorstellung allerdings nicht. Wolf tankte sich energisch durch, scheiterte aber an Eriksson (25.). Dann bediente Gilmour seinen Verteidigerkollegen Gildon mustergültig, wieder war’s nichts mit dem 3:1 (31.).

Vorne waren die Adler nicht konsequent genug, suchten zu oft den Pass statt den Abschluss. Hinten mussten sie gegen die Schwarzwälder stets auf der Hut sein. Nach einem langen Pass ging Ken Andre Olimb auf und davon, mit der Rückhand zielte er aber zu hoch (40.).

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Warum die Adler Mannheim trotz Derbysieg weiter Sorgen haben

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Nach Jyrki Jokipakkas 3:1 (43.) – zum fünften Mal bemühten die Unparteiischen an diesem Nachmittag den Videobeweis – sprach vieles für die Adler. Doch dann ereignete sich das, was nicht nur aus Sicht von Eakins niemals hätte passieren dürfen: Korbinian Holzer spielte einen ungenauen Aufbaupass und wusste sich danach nur mit einem Foul zu helfen. Thomas Larkins 3:2 (45.) war der Anfang vom Mannheimer Ende.

In der nächsten Aktion verletzte sich Vey, ehe Phil Hungerecker zum 3:3 ausglich (51.). Doch damit nicht genug. Darryl Boyle jagte die Scheibe zur Gäste-Führung ins Netz (53.), als Eakins den Torhüter für einen sechsten Feldspieler gezogen hatte, traf Hungerecker zum 3:5 (59.).

Eakins bestätigte am Dienstag dieser Redaktion, dass die Adler seit der Verletzung von Plachta den Spielermarkt sondieren. Es ist demnach gut möglich, dass der Club mit seiner letzten Ausländerlizenz einen Angreifer holt und diese nicht für einen Torhüter reserviert.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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