Birkenau. Die knapp 10 000 Einwohner große Gemeinde Birkenau wird im kommenden Jahr Schauplatz eines indischen Spielfilms. Bei seinem ersten Besuch in Birkenau im Oktober des vergangenen Jahres war Filmproduzent Vinod Kumar Singh aus Mumbai bereits begeistert vom „Dorf der Sonnenuhren“ - denn die Odenwaldgemeinde bietet aus Produktionssicht viele Motive, die sich als Filmkulisse eignen: von weiten Landschaften mit grünen Hügeln über kleine Gassen bis zu einem Schloss samt Park.
Bergstraße häufiger Drehort für Bollywood-Filme
Es ist nicht der erste Bollywood-Film, der an der Bergstraße gedreht wird. Für den ersten Film dieses Genres, der hierzulande entstand, diente Heppenheim im Jahr 2005 als Kulisse. Die Verbindung zu Indien und seinen Filmproduzenten hatte seinerzeit Landrat a. D. Matthias Wilkes geknüpft.
Unser Ort dient nicht nur als Filmkulisse, sondern wird auch von einem Milliardenpublikum gesehen und so bekannt. Das freut mich sehr für unsere Gemeinde.
Er war es auch, der Produzent Singh und Bürgermeister Milan Mapplassary einander vorstellte. So sollen die Bollywood-Filmproduktionen an der Bergstraße nun in Birkenau eine Fortsetzung finden, was Mapplassary aus mehreren Gründen freut - auch aus diesem: „Unser Ort dient nicht nur als Filmkulisse, sondern wird auch von einem Milliardenpublikum gesehen und so bekannt. Das freut mich sehr für unsere Gemeinde.“
In diesem berichtet er auch über das, was seit Singhs erstem Besuch alles geschah in Sachen Birkenau und Bollywood. Dieser schwärmt nach wie vor von den bevorstehenden Dreharbeiten und teilt per Whats-App mit, dass die Produktion eine „großartige Gelegenheit darstellt, die Standorte sowohl in Indien als auch weltweit Millionen Menschen vorzustellen“.
Drehstart für Bollywoodfilm in Birkenau 2024
Die Dreharbeiten waren eigentlich für Oktober/November angesetzt. Doch er habe Singh mehrere Gründe genannt, weshalb ein Produktionsstart im kommenden Jahr besser geeignet wäre. „Unter anderem finden in den Monaten von Juni bis September mehrere Feste statt, die tolle Motive darstellen würden, und die Singh gerne aufgreifen würde“, sagt Mapplassary.
Er verweist unter anderem auf die Kirchweihfeste (Kerwe), wie beispielsweise jene in Nieder-Liebersbach, die nicht nur Tradition in den Mittelpunkt rückt, sondern auch von „Was jetzt Odenwald?“ bei einer Onlineabstimmung zur „besten Kerwe im Odenwald“ gewählt wurde.
Bollywoodfilm aus Birkenau auch in deutschen Kinos zu sehen
Derzeit wird laut Mapplassary und Singh mit den Dreharbeiten von April bis Oktober 2024 gerechnet. Der Film soll dann übrigens auch in deutschen Kinos gezeigt werden. Mit Wilkes steht der Bürgermeister weiter in Kontakt: „Er ist nach wie vor für die Gemeinde in Sachen Bollywood ein wichtiger Akteur und Unterstützer“, sagt der Birkenauer Bürgermeister.
Wilkes selbst freut sich sehr, dass Mapplassary „die Chancen der Verbindung zur indischen Filmwirtschaft erkannt und sich entschieden hat, diese für die Sonnenuhrengemeinde und den Odenwald zu nutzen“, wie er mitteilt. Der Kreis Bergstraße sei weiter innerhalb der indischen Filmszene der bekannteste Drehort in Deutschland.
Nach einigen Jahren des Stillstands bestehe nun die Chance, „an die Bollywood-Geschichte anzuknüpfen“. Wilkes bezeichnet Mapplassary als einen „idealen Partner“, der aufgrund seiner indischen Wurzeln für die Kinowelt in Indien der „heimliche Star“ sein könne, „da es für die Menschen in Indien ziemlich unvorstellbar ist, dass er mit seinem Hintergrund Bürgermeister in Deutschland geworden ist“, schreibt Wilkes.
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