Rote Davidsterne auf Schaufenster in Mannheim gesprayt

Mannheim. An ein Computergeschäft im Stadthaus ist ein roter Davidstern gesprüht worden. Die Inhaber, offenbar ohne jüdischen Hintergrund, ließen ihn entfernen und erstatteten Anzeige. Das Gleiche soll in den O-Quadraten passiert sein. Nach Informationen des "Mannheimer Morgen" hat die Polizei bereits einen Verdächtigen ermittelt. Dem Vernehmen nach ist allerdings noch offen, ob es sich tatsächlich um eine antisemitische Straftat handelt oder möglicherweise ein anderer Grund vorliegt.

Auf Anfrage teilt Präsidiumssprecher Philipp Kiefner dazu mit: „Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit keine Aussage über mögliche Motive oder Zusammenhänge mit anderen Sachverhalten getroffen werden kann.“ Sobald die polizeilichen Maßnahmen abgeschlossen seien, werde die Öffentlichkeit in Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft zeitnah informiert.

Davidsterne auf Geschäft gesprüht: Jüdische Gemeinde in Mannheim beunruhigt

Heidrun Deborah Kämper, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, hat im Urlaub von den Vorkommnissen erfahren. „Zwar sind uns antisemitische Anwürfe auch in Mannheim nicht fremd“, sagt sie am Telefon. „Dennoch konnten und können wir hoffentlich auch weiterhin sagen, dass es sich um vereinzelte Vorkommnisse handelt.“

Die roten Davidsterne seien seit ihrer Amtsübernahme im März allerdings schon der dritte derartige Vorfall, berichtet Kämper. In den ersten beiden Fällen hätten im Briefkasten des Gemeindehauses jeweils „MM“-Artikel gesteckt, auf die jemand antisemitische Parolen gekritzelt habe. „Auch wenn die Hintergründe noch ungeklärt sind: Die Häufigkeit beunruhigt mich.“

Als beruhigend bezeichnet Kämper dagegen, dass nach ihren Eindrücken die Polizei das Ganze sehr ernst nehme. Beamte vom Staatsschutz seien zur Jüdischen Gemeinde gekommen und hätten sich um Aufklärung bemüht gezeigt.