Naturwissenschaften

"Explore Science": Kai Klötzchen, Kreiszahl Pi und rasende Roboter

Wie Wissenschaft im Herzogenriedpark Schule macht und die Klaus-Tschira-Stiftung mehr als 30 000 Schüler, Lehrer und Eltern für Mathematik begeistert

Von 
Sylvia Osthues
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Roboter-Rennen am Stand des Königin-Katharina-Stift Gymnasiums aus Stuttgart. © Sylvia Osthues

Mannheim. „Explore Science ist toll“, waren sich die Besucher einig: Wie faszinierend und spannend Mathematik sein kann, erlebten über 30 000 Menschen aus der Region, aber beispielsweise auch aus Stuttgart, Koblenz oder Wiesbaden an fünf naturwissenschaftlichen Erlebnistagen bei der 18. Explore Science der Klaus Tschira Stiftung, die aufgrund der parallel stattfindenden Bundesgartenschau im Luisenpark erstmals im Herzogenriedpark stattfand.

Das Angebot der Stiftung in Zusammenarbeit mit 41 Partnerinstitutionen aus Bildung, Wissenschaft und Forschung reichte von interaktiven Ausstellungen über zahlreiche Mitmachaktionen, Workshops und Bühnenshows bis hin zu Experimentalvorträgen und Wettbewerben. An den Workshops für Schulklassen nahmen 1300 Schüler:innen teil. Zum Grundschulwettbewerb wurden 211 Beiträge eingereicht. „Das ist viel, das sind echt gute Zahlen“, freute sich Alisa Koch von der Klaus Tschira Stiftung. Am Schülerwettbewerb der Klassenstufen fünf bis 13 wurden sogar 1500 Teilnehmer gezählt „Das ist richtig gut und vor allem war die Teilnehmerzahl bei Mädchen und Jungen fast ausgeglichen“, so Koch.

Spannend wie ein Krimi

Die Ergebnisse des Kindergartenwettbewerbs, an dem 370 Kinder aus 27 Einrichtungen teilnahmen, präsentierten Kathrin Schneider-Özbek und Anne Niemetz an der Forscherstation von Explore Science. Gewonnen hat das Kinderhaus Sentapark im Mannheimer Stadtteil Niederfeld. Mit geometrischen Figuren aus ihrem Alltag heraus näherten sich die Kinder spielerisch dem Thema Mathematik und haben einen Freund für „Kai Klötzchen“ getöpfert, gebrannt und glasiert.

Explore Science

  • Seit 2006 veranstaltet die Klaus Tschira Stiftung jährlich die naturwissenschaftlichen Erlebnistage Explore Science im Luisenpark Mannheim.
  • Zentrales Anliegen ist es, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, naturwissenschaftliche Phänomene selbst zu entdecken.
  • Mit Explore Science möchte die Klaus Tschira Stiftung bei jungen Menschen das Interesse an naturwissenschaftlichen Themen wecken und die Vernetzung von wissenschaftlichen Einrichtungen und Schulen fördern.
  • Das Angebot für Kindergartenkinder, Schulklassen sowie Familien reicht von interaktiven Ausstellungen über zahlreiche Mitmachaktionen, Workshops und Bühnenshows bis hin zu Experimentalvorträgen und Wettbewerbe. 

Niemetz lobte auch die Arbeit der Fachkräfte: „Es ist eine total offene Einrichtung, in der richtig Leben ist.“ Schneider-Özbek gefiel auch die dazu erstellte Dokumentation: „Die liest sich so spannend wie ein Krimi –die Kinder waren voll und mit viel Ausdauer dabei.“ Platz zwei mit einer Figur aus geometrischem Alltagsmaterial ging an den Evangelischen Kindergarten Eberbach. Den dritten Preis teilen sich dieses Jahr die Kita Schmetterlingsgarten in Koblenz und die Kita Guter Hirte im Mannheimer Stadtteil Schönau.

Hochbetrieb herrschte an den 37 interaktiven Stationen, darunter waren auch 13 Partnerschaftsschulen aus Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg. An der Station der Integrierten Gesamtschule Mannheim Herzogenried (IGMH) beispielsweise konnten Interessierte dem Code ihrer Erbsubstanz (DNA) auf die Schliche kommen und mit Hilfe des genetischen Codes geheime Nachrichten per Skytale verschlüsseln. „Es macht viel Spaß zu sehen, wie begeistert die kleinen Besucher sind, wenn sie merken, wie einfach das ist“, sagte Gina, Schülerin der siebten Klassenstufe von Saghar Antzar.

Die Computer-Nerds der Klassenstufen zehn und elf hatten ein selbst entwickeltes Computerspiel mitgebracht. „Man muss schon aufpassen, dass die Kinder nicht zu lange sitzen bleiben, sonst bilden sich zu lange Warteschlangen“, meinte Jan mit Blick auf die große Nachfrage. Im Pavillon des Johann-Sebastian-Bach-Gymnasiums aus Mannheim Neckarau drehte sich unter dem Motto „Faszination p“ alles um die Kreiszahl Pi. Mit deren Hilfe konnten Besucher am Computer ihre Geburtstage errechnen. Für das große Bild der Kreiszahl war Lehrerin Bettina Scholl extra ins Technoseum gefahren.

Spaß im Digital Camp

Spaß in der Programmierwerkstadt der Waldschule Mannheim hatten vor allem die Kinder. Die achtjährige Nina lernte in zehn Minuten von Schülerin Anna aus der von Referendarin Saskia Koza gegründeten Girls‘ Digital Camp AG der Real- und Werkrealschule in der Mannheimer Gartenstadt das Programmieren mit Snap! und erstellte anschließend am Laptop eine digitale Grußkarte. „Explore Science ist super“, fand Ninas Vater, Thorsten Schork aus der Neckarstadt. Andere Kinder ließen mit Kim aus der Girls‘ Digital Camp AG eigenständig Dash-Roboter tanzen. „Das macht beiden Seiten Spaß“, freute sich Lehrer Patrick Merz.

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„Spieglein, Spieglein an der Wand, zeig‘ uns das Schönste im ganzen Land“ lautete das Motto im Pavillon des Lessing Gymnasiums Mannheim. Über 100 Schüler:innen des Gymnasiums am Neckarufer betreuten das Angebot für die Jüngeren (1.bis 4. Klasse). „Dabei dreht sich alles um Symmetrie – in der Natur, von Körpern und mit Spiegeln“, erläuterte die sechzehnjährige Alina. Ihrem gleichaltrigen Schulkameraden Jan machte es „Spaß, den jüngeren Schülern zu zeigen, wie ein Kaleidoskop funktioniert“.

Gleich viermal besuchten Jona (9) und Johanna (11) aus Viernheim Explore Science im Herzogenriedpark – am Mittwoch, Freitag und auch am Wochenende. „Die Beiden haben am Samstagmorgen richtig demonstriert, dass sie wieder zur Ausstellung im Herzogenriedpark wollen“, erzählten ihre Eltern, Melanie und Jan Rhein. „Explore Science ist toll“, fand auch der Großvater der Kinder. Günter Fischer betonte: „Immer gern und jedes Jahr wieder Explore Science.“

Info: Vom 12. bis 16. Juni 2024 dreht sich bei Explore Science in Mannheim alles rund um das Thema „Klima & Umwelt“

Freie Autorin

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