Wer nutzt noch die Corona-Warn-App? Seit das digitale Impfzertifikat oder auch Testergebnisse nicht mehr für den Besuch von Cafés, Restaurants oder Veranstaltungen notwendig sind, werfen die meisten Deutschen nur noch selten einen Blick in die Anwendung. Doch der Sommer steht vor der Tür und mit der Reisesaison bekommen die QR-Codes wieder mehr Bedeutung. Denn für viele Länder in der EU gibt es weiter Einreisebeschränkungen. Wer also im Sommer ins europäische Ausland reisen will, sollte vorher seine Impf- oder Genesenenzertifikate checken. Denn diese können nach einer gewissen Zeit ablaufen.
Ab dem Datum der Ausstellung ist jedes Zertifikat für 365 Tage gültig. Der Impfschutz ist damit jedoch nicht verfallen. Rein rechnerisch laufen die ersten Impfnachweise demnach bereits gegen Ende der ersten Jahreshälfte ab. Geboosterte haben einen einfachen Vorteil: Das Zertifikat für eine Auffrischimpfung ist derzeit EU-weit unbefristet gültig. Anders sieht es bei Menschen aus, die noch keinen Booster erhalten haben oder ihren Genesenenstatus geltend machen wollen.
Update kommt
Auch wenn bereits in der Applikation auf das Ablaufdatum aufmerksam gemacht wird, muss man laut Robert-Koch-Institut erst mal nichts unternehmen. Noch vor Ablauf der Zertifikate werde ein Update der App zur Verfügung stehen, heißt es. Der Nachweis soll dann mit wenigen Klicks automatisch aufgefrischt werden können. Aktuell ist diese Funktion noch nicht verfügbar.
Vorher will das EU-Parlament mit den Mitgliedstaaten noch über eine Verlängerung des Impfzertifikats verhandeln. Bereits Anfang des Monats stimmte eine Mehrheit dafür, die Gültigkeit bis Juni 2023 zu verlängern. Wichtig zu beachten ist allerdings, dass die Gültigkeit der Impfnachweise EU-weit nur für den Reiseverkehr gilt. Sollten innerhalb eines Landes Corona-Regeln gelten, die den Zutritt zu bestimmten Einrichtungen über den Impf- oder Genesenenstatus beschränken, kann hier auch eine kürzere Gültigkeit festgelegt sein. Die Handy-App „Re-open EU“ bietet die Möglichkeit, die jeweiligen Bestimmungen für Ziel- und Transitländer anzuzeigen.
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