Finanzen

Weitere Banken verzichten auf Negativzinsen

Die Sparkassen Heidelberg und Vorderpfalz verlangen ab dem 27. Juli keine Strafzinsen mehr. Andere Geldinstitute in der Region haben diesen Schritt schon getan.

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Walter Serif
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Für Bankkunden ist das absehbare Ende der Negativzinsen eine gute Nachricht. © Daniel Karmann

Mannheim. Immer mehr Banken auch in der Region verlangen keine Strafzinsen mehr von ihren Kunden. Nach der Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB) die Leitzinssätze zum 27. Juli um 0,5 Prozentpunkte zu erhöhen, wird die Sparkasse Vorderpfalz mit Sitz in Ludwigshafen zeitgleich auf die Berechnung des Verwahrentgelts verzichten, wie das Geldinstitut mitteilte. „Sollte sich das Zinsumfeld am Geld- und Kapitalmarkt weiterhin positiv entwickeln, werden wir auch unsere Kundinnen und Kunden an dieser Entwicklung teilhaben lassen“, sagte Vorstandsmitglied Oliver Kolb und fügte an: „Allerdings wird die Niedrigzinsphase vorerst weiter dominieren und die breit aufgestellte Geldanlage wichtig bleiben“. Auch die Sparkasse Heidelberg verlangt von ihren Kundinnen und Kundinnen keine Negativzinsen mehr, wie ihrer Website zu entnehmen ist. „Sie profitieren davon ab dem ersten Tag. Sie brauchen nichts zu veranlassen, die Umstellung erfolgt automatisch“, heißt es. Neben den Sparkassen berechnet auch die Commerzbank, die in Mannheim eine große Niederlassung hat, kein Verwahrentgelt mehr - und zwar rückwirkend zum 1. Juli, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

Verwahrentgelt seit 2014

Diese Geldinstitute sind allerdings alles Nachzügler in der Region. So müssen die Kundinnen und Kunden der Sparkasse Rhein Neckar Nord und der VR Bank Rhein-Neckar (beide Mannheim) bereits seit 1. Juni keine Negativzinsen mehr zahlen. Die Vereinigte VR Bank Kur- und Rheinpfalz mit Sitz in Speyer hat die Strafzinsen für Privatkunden ab dem 15. Juli abgeschafft.

Seit 2014 müssen die Banken Zinsen zahlen, wenn sie Gelder bei der EZB parken wollten. Die Kosten dafür - 0,5 Prozent - geben viele Geldhäuser an die Kunden weiter. Nach der Anhebung der Leitzinsen in dieser Woche gibt es für die Banken keinen Grund mehr, Verwahrentgelte zu verlangen für Guthaben auf Giro- und Tages- oder Festgeldkonten.

Redaktion Reporter für Politik und Wirtschaft

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