Geld

VR Bank Rhein-Neckar macht 10,7 Millionen Euro Gewinn

Von 
Walter Serif
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Der Hauptsitz der VR Bank Rhein-Neckar an der Mannheimer Augustaanlage. © Blüthner/VR Bank

Mannheim.. Die Einladung an die 847 Teilnehmer der Vertreterversammlung nächsten Montag in Mannheim hat die VR Bank Rhein-Neckar schon per Post verschickt - inklusive Geschäftsbericht. Nach der Lektüre des Zahlenwerks können sie dann für sich selbst entscheiden, ob sie einverstanden sind mit der Dividende von zwei Prozent, die der Vorstand den 84 734 Mitgliedern vorschlägt. Zum Vergleich: Vor einem Jahr gab es sechs Prozent, allerdings auch als Ausgleich dafür, dass 2019 gar keine Dividende an die Genossen ausgezahlt wurde.

Vorstandschef Michael Düpmann spricht mit Blick auf den Gewinn in Höhe von 10,7 Millionen Euro von einem „guten Ergebnis“ trotz „widriger Umstände“ - also Niedrigzinsen, Corona, schwierige gesamtwirtschaftliche Lage. Der Gewinn soll überwiegend ins Eigenkapital gesteckt werden. Die Bilanzsumme stieg um knapp 300 Millionen Euro, damit knackte die Bank die Fünf-Milliarden-Grenze. „Besonders stark waren wir bei den privaten Baufinanzierungen, so konnten wir mehr als 2000 Kunden dabei unterstützen, ihre Wohnträume zu erfüllen“, sagt Düpmann.

40 Filialen in der Metropolregion

Der Vorstandschef hat Anfang 2022 die Nachfolge von Wolfgang Thomasberger angetreten, der die Bank viele Jahre leitete. Düpmann selbst ist natürlich kein unbeschriebenes Blatt in der Mannheimer Zentrale, der Banker sitzt auch schon seit 2012 im Vorstand und war für den Vertrieb zuständig.

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Im vergangenen Jahr betreute die Genossenschaftsbank mit ihren 40 Filialen in der Metropolregion Rhein-Neckar ein Kundenvolumen von 9,5 Milliarden Euro. Das ist dem Geschäftsbericht zufolge ein Zuwachs von 800 Millionen Euro - der damit doppelt so hoch ausfiel wie 2020. Das Kreditvolumen stieg ebenfalls stark um zehn Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Insgesamt wurden neue Kredite in Höhe von 745 Millionen Euro vergeben. Kein Wachstum gab es dagegen beim Zinsgeschäft - das Ergebnis stagnierte bei 60 Millionen Euro.

„Nachhaltigkeit ist keine Modeerscheinung“

„Konservative Anleger, die ihr Geld auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto parkten, waren durch die niedrigen Zinsen und hohen Inflationsraten von Realwertverlusten bedroht“, heißt es im Geschäftsbericht. Die Genossenschaftsbank selbst verlangt von einem Teil der Kunden allerdings zusätzlich Negativzinsen, wenn diese ihr Geld auf diesen Konten liegen lassen. Oder die Bank schlägt dem Kunden vor, sein Vermögen mit „individuellen Anlagelösungen“ zu sichern, wie es im Bericht steht. Offensichtlich stießen diese Appelle nicht auf taube Ohren, denn der Kurswert der Wertpapierdepots stieg 2021 auf 1,9 Milliarden Euro - das ist ein deutliches Plus von 300 Millionen Euro.

Vorstandschef Düpmann betont, dass ihm Nachhaltigkeit besonders am Herzen liegt. „Nachhaltigkeit ist keine Modeerscheinung“, sagt er und verweist als Beispiel auf das Streuobstwiesen-Projekt in Ludwigshafen, Mannheim und Heddesheim. Die Bank übernimmt dort auch die Pflege und Ernte. „Weitere Projekte werden folgen“, verspricht Düpmann.

Redaktion Reporter für Politik und Wirtschaft

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