Mannheim. Wladimir Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert nun schon mehr als drei Monate - und wirkt sich auch auf die Zukunftsplanung der Wirtschaft in Deutschland negativ aus. Das legen die Mai-Daten des German Business Panel (GBP) der Universität Mannheim nahe. Demnach ist der Anteil der Unternehmen, die die Neuinvestitionen und Neueinstellungen planen seit Kriegsausbruch um 32 beziehungsweise zwölf Prozent zurückgegangen. Zum Vergleich: Im Februar wollten 60 Prozent der Betriebe Neuinvestitionen tätigen, zuletzt waren es nur etwa 40 Prozent.
Vor allem Unternehmen, die auf Rohstoffe aus Russland angewiesen sind, weil sie zum Beispiel Erdgas in der Produktion einsetzen, gehen jetzt lieber auf Nummer sicher: Ihre Bereitschaft, zusätzliches Geld in die Hand zu nehmen ist um 21 Prozentpunkte geringer als bei Unternehmen, die Gas nur für die Heizung brauchen. „Dass es zu Engpässen in der Energieversorgung kommen kann, preisen viele Unternehmen „Dass es zu Engpässen in der Energieversorgung kommen kann, preisen viele Unternehmen bereits in ihre aktuellen Entscheidungen ein. Investitionen und Neueinstellungen sinken bei diesen Unternehmen besonders stark, was viele Betriebe lähmt“, sagt Ökonom Jannis Bischof.
Viele der Befragten planen zudem, ihre Preise zu erhöhen, Ausschüttungen zu reduzieren und Boni zu kürzen. „Angesichts der seit 2021 anhaltenden Kostenexplosion, die insbesondere durch steigende Energie- und Vorleistungsgüterpreise befeuert wird, suchen Unternehmen nach Alternativen“, sagt Davud Rostam-Afschar, Mitautor der Befragung. Und: „Momentan beobachten wir vor allem ausgeprägte Preiserhöhungen, aber auch Anpassungen von Ausschüttungen als Mittel, um den Kostendruck zu mindern“, so Rostam-Afschar weiter.
Die Krise führt dazu, dass die Ausgaben für die Zukunft gekürzt werden. Zuletzt gaben 15 Prozent der Befragten an, dies tun zu wollen. Vor Kriegsausbruch wollten nur fünf Prozent der Unternehmen diese Investitionen herunterfahren.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/wirtschaft_artikel,-wirtschaft-umfrage-der-universitaet-mannheim-viele-betriebe-scheuen-investitionen-und-neueinstellunge-_arid,1956638.html