Südzucker setzt verstärkt auf Pizza

Mannheim. Tiefkühlpizza und Soßen sind das Hauptgeschäft von Richelieu Foods mit Sitz in Braintree, US-Bundesstaat Massachusetts. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben der größte Pizzahersteller für Eigenmarken im Lebensmitteleinzelhandel in den USA. 900 Menschen arbeiten an fünf Standorten. Jahresumsatz: zuletzt etwa 325 Millionen Dollar (278 Millionen Euro). Das Unternehmen besteht seit 1862.

Künftig gehört es zu Südzucker. Der Mannheimer Konzern verstärkt sein Geschäft mit Tiefkühlware. Die Tochter Freiberger erwirbt den US-Hersteller für 435 Millionen Dollar (rund 375 Millionen Euro). Nach Angaben eines Südzucker-Sprechers wird die Übernahme aus eigenen Mitteln finanziert. Fremdkapital sei nicht nötig.

Die Behörden in den USA müssen noch grünes Licht für den Zukauf geben. Das dürfte aber nur Formsache sein und bis Endes dieses Jahres passieren. Bis dato gehört Richelieu dem amerikanischen Investor Centerview Capital.

Freiberger zählt zur Spezialitäten-Sparte von Südzucker und ist bekannt für Marken wie Alberto. Das Unternehmen stellt aber hauptsächlich Eigenmarken für den Lebensmitteleinzelhandel her. Eine Fabrik befindet sich zum Beispiel in Muggensturm bei Karlsruhe. Europaweit produzieren rund 2600 Mitarbeiter täglich knapp drei Millionen Pizzen.

Zufriedene Anleger

Der Sprecher von Südzucker erklärt, es seien bei Richelieu keine größeren Umbauten geplant. Die Zahl der Mitarbeiter werde sich nicht ändern. "Das Geschäft mit Handelsmarken wächst stabil", erklärt der Sprecher weiter.

Südzucker stellt sich schon seit längerer Zeit auf mehrere Standbeine. Neben dem Kerngeschäft Zucker gehören noch CropEnergies (Bio-ethanol), Fruchtzubereitungen für die Nahrungsmittelindustrie und eben Spezialitäten zum Mannheimer Konzern. Vorstandschef Wolfgang Heer hatte zuletzt mehrfach Übernahmen in Aussicht gestellt.

Anleger nahmen den millionenschweren Zukauf von Richelieu Foods gestern gut auf: Der Aktienkurs von Südzucker ging mit einem Plus aus dem Handel.