Südzucker

Südzucker: Nächste Runde im Kartellstreit in Mannheim

Sachverständiger wird ab Montag weiter angehört

Von 
Alexander Jungert
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Kunden von Südzucker aus Mannheim und weiteren deutschen Herstellern fordern Schadenersatz in Millionenhöhe. © Manfred Rinderspacher

Mannheim. Haben Südzucker, Nordzucker sowie Pfeifer & Langen Preise abgesprochen und dadurch zu viel Geld von Industriekunden verlangt? Diese Frage beschäftigt das Mannheimer Landgericht schon seit Jahren. Nun geht es weiter – an gleich fünf Terminen von Montag bis Freitag. Nach Angaben eines Gerichtssprechers soll der Sachverständige Justus Haucap, Ökonom aus Düsseldorf, weiter angehört werden. Der vergangene Termin im August war eher eine Vorlesung statt eine Debatte: Es ging um ökonometrische Modelle, statistische Interpretationen, Kartelleffekte – bis zu Einflüssen der EU-Zuckermarktordnung.

Millionenschwere Klagen

2014 hatte das Bundeskartellamt Bußgelder gegen Südzucker (Mannheim), Nordzucker (Braunschweig) und Pfeifer & Langen (Köln) verhängt. Durch ein Gebietskartell sei Preiswettbewerb verhindert worden. Südzucker hatte die Strafe zwar akzeptiert, „um Rechts- und Planungssicherheit“ zu erlangen. Ein Schuldeingeständnis gab es aber nicht. In der Folge war eine Prozesswelle in Gang gekommen: Industriekunden waren und sind der Ansicht, durch das Kartell zu viel für Zucker gezahlt zu haben, und fordern Schadenersatz.

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Das Landgericht Mannheim führt die Klagen unter anderem von Nestlé (50 Millionen Euro), Katjes (37,2 Millionen Euro), Müller Milch (32,6 Millionen Euro) und Zott (4,5 Millionen Euro) als Pilotverfahren. Es ist damit zu rechnen, dass ab Montag Vertreter von Klägern in Mannheim vor Ort sein und eifrig mitschreiben werden.

Südzucker hat laufende Verfahren bisher nicht kommentiert. Man sei weiterhin überzeugt, dass Kunden kein Schaden entstanden sei, heißt es nur. Der Start am Montag ist um 10.30 Uhr in der Aula der Universität Mannheim. Wie es nach den fünf Terminen in dem Kartellstreit weitergeht, lässt sich laut Gerichtssprecher noch nicht sagen.

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Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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