Jobabbau - 60 der insgesamt 450 Arbeitsplätze fallen weg

Rhein Chemie streicht Jobs in Mannheim

Von 
Michael Roth
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Lanxess-Chef Matthias Zachert ruft zum Sparen auf.

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Mannheim. Der Arbeitsplatzabbau beim Chemiekonzern Lanxess kostet bei der Mannheimer Tochter Rhein Chemie 60 Stellen. Der Abbau soll über Abfindungen, freiwillige Aufhebungsverträge, Wechsel an andere Standorte und weitere Maßnahmen vonstattengehen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden, können aber nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Lanxess-Sprecher. Derzeit beschäftigt Rhein Chemie in Mannheim rund 450 Mitarbeiter. Vom Abbau betroffen sind die Bereiche Verwaltung und Service, Marketing und Vertrieb sowie die Verwaltung von Forschung und Entwicklung.

Neue Wettbewerber, Überkapazitäten und fallende Preise für synthetischen Kautschuk hatten Lanxess zuletzt schwer zugesetzt. Der Konzern ist der weltweit größte Produzent von künstlichem Kautschuk für die Auto- und die Reifenindustrie.

Größtes Geschäftsfeld von Rhein Chemie in Mannheim sind Additive für die Reifenindustrie und andere Kautschukverarbeiter (Produzenten von Schläuchen im Motorraum und Türdichtungen von Autos), außerdem Chemikalien für Kunststoffverarbeitung und Schmierstoffe.

Wettbewerbsfähigkeit steigern

Der Stellenabbau dient nach Angaben von Lanxess-Vorstand Matthias Zachert dazu, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Zum 125. Geburtstag von Rhein Chemie im Juni dieses Jahres hatte Zachert gesagt, dass man in den letzten Jahren sehr viel in die Rhein Chemie investiert habe, in organisches Wachstum und Investitionen. Nun müsse sich auch der wirtschaftliche Erfolg einstellen. "Da ist ein gutes Stück der Wegstrecke noch zurückzulegen", so Zachert damals.

Für das vierte Quartal des laufenden Geschäftsjahres kündigte er einen Verlust an und auch im Gesamtjahr schloss er rote Zahlen nicht aus. Konzernweit fallen dem neuen Sparprogramm rund 1000 Stellen zum Opfer, darunter etwa die Hälfte an den deutschen Standorten. In der Kölner Zentrale fallen 130 Arbeitsplätze weg, im großen Werk Leverkusen sogar 190.

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