Software - Kürzlich zurückgetretener SAP-Chef rückt an Spitze der US-Softwarefirma ServiceNow

Neuer Job für Bill McDermott

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dpa/fas
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Der US-Amerikaner Bill McDermott kehrt in seine Heimat zurück. © BILD:

Walldorf/Santa Clara. Kaum zwei Wochen nach seinem überraschenden Rücktritt beim Walldorfer Softwarekonzern SAP hat Top-Manager Bill McDermott hat einen neuen Job in den USA. Die kalifornische Software-Firma ServiceNow stellte McDermott am Dienstag nach US-Börsenschluss als neuen Vorstandschef und Verwaltungsratsmitglied vor. Der US-Amerikaner soll Ende 2019 anfangen. Er übernimmt den Spitzenposten von John Donahoe, der als neuer Vorstandschef zum Sportartikelriesen Nike wechselt.

„Weltweite Erfahrung“

McDermott war seit 2002 bei SAP, ab 2014 als alleiniger Vorstandschef. Sein Vertrag beim Walldorfer Software-Konzern lief eigentlich noch bis 2021, die Gründe für seinen Rücktritt waren bislang unklar. McDermott hatte SAP stark auf das lukrative Cloud-Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet ausgerichtet, auf das auch ServiceNow setzt. Allerdings ist der Konzern kein Software-Spezialist im klassischen Sinne, das Unternehmen ist darauf spezialisiert, digitale Prozesse zu gestalten oder zu automatisieren.

„Seine weltweite Erfahrung und seine Erfolgsbilanz werden für einen sanften Übergang sorgen”, erklärte Verwaltungsratsmitglied Jeff Miller. McDermott ergänzte: „ServiceNow ist eines der aufregendsten Innovations- und Wachstumsunternehmen der Welt.“ Das Unternehmen verfüge über grenzenloses Potenzial. Die ServiceNowAnleger bereiteten Neuzugang McDermott dennoch keinen warmen Empfang - die Aktie von ServiceNow geriet nachbörslich zunächst mit knapp zwölf Prozent ins Minus.

Wie das „Handelsblatt“ berichtete, will das 2004 gegründete ServiceNow in Deutschland expandieren. Dafür baue es derzeit Rechenzentren auf, zu den Kunden zählten bereits Dax-Konzerne wie Allianz und Siemens. Auch SAP ist Kunde und Partner von ServiceNow.

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