Mannheim. Für das Metallwerk Helmstadt (MWH) im Neckar-Odenwald-Kreis ist es endgültig zu spät. "Das Unternehmen wird geschlossen", sagte ein Sprecher des Heidelberger Insolvenzverwalters Christopher Seagon gestern dieser Zeitung. Nach Angaben der IG Metall Rhein-Neckar gab es bis zuletzt Verhandlungen mit zwei möglichen Investoren, einem davon aus China. Sie waren jedoch zum Jahresende 2010 abgesprungen. 160 der 185 Mitarbeiter am Standort sind seither ohne Job. Die restlichen wickeln laut IG Metall den Hersteller von Gartenmöbeln vollends ab. Die Personalabteilung etwa schreibt Zeugnisse für die ehemaligen Mitarbeiter, damit sie sich neu bewerben können.
Kritik am Management
Gewerkschaftssekretär Michael Seis hatte der Führungsspitze des Metallwerkes im September schwere Fehler vorgeworfen. "Die Verlagerung von Teilen der Produktion nach Tschechien und China hat eine einst produktive Wertschöpfungskette zerschlagen", sagte er dieser Zeitung. Der Sprecher des Insolvenzverwalters hob gestern hervor, dass "der Prozess der Investorenfindung aufrecht erhalten bleibt". Allerdings rechnete Manfred Hoppe, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall, mit "sehr geringen" Erfolgschancen.
MWH war seit 1975 spezialisiert auf Gartenmöbel aus Metall. Ende September 2010 hatte die Geschäftsführung Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Zur Begründung hieß es, die Globalisierung verschärfe den Wettbewerbsdruck, zudem hätten sich die Trends hin zu Holz und Rattan verändert. Das Insolvenzverfahren läuft nun offiziell seit Anfang des Jahres. Zuletzt betrug der Umsatz von MWH 41 Millionen Euro. In besten Zeiten waren rund 550 Mitarbeiter beschäftigt.
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