Mannheim. Cyberangriffe, Hacker, Internet-Kriminalität – noch immer dürften viele Menschen an Hollywood-Filme denken, wenn sie davon hören. Dabei warnen Experten seit Jahren vor den Risiken und Gefahren im Netz, denen alle ausgesetzt sind. Um so wichtiger ist Cybersecurity, also der Schutz von Computern und Netzwerken. „Cybersecurity ist kein rein wirtschaftliches Thema. Es geht die gesamte Gesellschaft etwas an“, sagt Ali Mabrouk
Mabrouk ist Geschäftsführer von Sama Partners. Das Mannheimer IT-Beratungsunternehmen ist Initiator der Cybersecurity Conference am Donnerstag und Freitag im Schloss. Während am Donnerstag Fachpublikum vor Ort ist, können am Freitag auch Privatpersonen gratis an der Veranstaltung teilnehmen und noch bis zu einer gewissen Zahl spontan vorbeikommen – wegen Corona gelten die 3G-Regeln. Besucher müssen also genesen, geimpft oder getestet sein.
Auf dem Programm stehen zahlreiche Fachvorträge und Dialoge. Auch darüber, wie Kinder und Jugendliche an das Thema Sicherheit im Internet herangeführt werden könnten. „Das Thema Cybersecurity sollte schon an den Schulen stärker behandelt werden“, erklärt Mabrouk. „Da passiert zu wenig.“ Ziel der Konferenz im Mannheimer Schloss ist es, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Privatpersonen zusammenzubringen. Dieses Jahr findet die Veranstaltung zum sechsten Mal statt, zwischen 150 und 200 Teilnehmer werden erwartet.
„Im Cyberraum ist die Hemmschwelle für Kriminelle niedriger als im realen Leben“, sagt Mabrouk. Die Corona-Pandemie hat die Gefahr für Attacken im Netz seiner Meinung nach verschärft. Denn: „Viele Beschäftigte arbeiten zuhause oder von unterwegs mit Geräten und Systemen, die unzureichend gegen Attacken geschützt sind.“
Gewaltige Schäden
Im Heim-Büro zielten Cyberkriminelle mit maßgeschneiderten Phishing-Mails auf informationsbedürftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hat der Branchenverband Bitkom vor Kurzem festgestellt. Keine Branche solle sich in falscher Sicherheit wiegen – Cyberangriffe können einen Autozulieferer genauso treffen wie einen Tischler oder einen Softwarekonzern.
Bitkom schätzt die Schadenssumme allein für die deutsche Wirtschaft durch Diebstahl, Spionage und Sabotage aus dem Netz in einer eigenen Studie auf jährlich rund 223 Milliarden Euro. Innerhalb weniger Jahre habe sich dieser Betrag demnach mehr als verdoppelt.
Dabei sind Cyberangriffe auch längst zum Politikum geworden. Regelmäßig werden Hacker-Attacken auf Wahlbehörden gemeldet. Regierungen auf der ganzen Welt investieren daher massiv in die Sicherheit im Internet.
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