Märkte in Russland sollen geöffnet bleiben

Von 
Christian Schall
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Logo eines Globus-Marktes auf einem Gebäude im Bezirk Medvedkovo in Moskau. © dpa

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine haben sich viele deutsche Unternehmen aus Russland zurückgezogen. Globus jedoch will seine 19 Märkte dort weiter betreiben. „Globus hat frühzeitig entschieden, die Investitionen in die eigenen Lebensmittelmärkte vor Ort drastisch zu reduzieren und neue Expansionsprojekte in Russland vollständig zu stoppen“, teilte das Unternehmen auf Nachfrage mit. Man fokussiere sich dort nur noch auf das Kerngeschäft, die Grundversorgung der Zivilbevölkerung mit Lebensmitteln. Das unterscheide Globus von anderen Unternehmen, die sich aus Russland zurückgezogen haben.

Nach dem Willen der G7-Staaten und der EU solle es keine Sanktionen und Einschränkungen von Unternehmenstätigkeiten geben, die die Grundversorgung der russischen Zivilbevölkerung aufrechterhalten. Weil fast ausschließlich lokale und regionale Waren gehandelt würden, bestünden so gut wie keine Abhängigkeiten in den Lieferketten in die EU. „Somit hätte eine Schließung unserer Märkte ohnehin keine sanktionierende Wirkung. Im Gegenteil: Die Gefahr, dass die Globus Märkte zwangsverstaatlicht und autark weiterbetrieben würden, wäre hoch.“ Im Falle einer Schließung würden dem russischen Staat somit erhebliche Vermögenswerte zufallen, dem lokalen Management drohten harte strafrechtliche Konsequenzen. 

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Christian Kerl
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Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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