Hornbach führt Arbeitszeit nach Wunsch ein

Bornheim. Die pfälzische Baumarktkette Hornbach verkündet das „Ende der starren Soll-Arbeitszeit“. Ab 2023 können die 11 000 Beschäftigten der Hornbach Baumarkt AG in Deutschland die eigene Arbeitszeit reduzieren, umverteilen oder aufstocken. „Die Lebenssituation der Menschen ist einfach höchst unterschiedlich, dem wird die starre Soll-Arbeitszeit dauerhaft kaum gerecht“, erklärt Jochen Braun, Mitglied der Geschäftsleitung.

Das neue Arbeitszeitmodell, genannt „Arbeitszeit nach Maß“ umfasst fünf Bausteine: Drei von ihnen ermöglichen den Beschäftigten eine Reduzierung der Arbeitszeit, beispielsweise durch die Umwandlung von Urlaubs- oder Weihnachtsgeld in bis zu 20 zusätzliche Tage Freizeit. Sie können außerdem befristet oder unbefristet in Teilzeit arbeiten. Auf Wunsch kann die jährliche Gehaltserhöhung eingesetzt werden, um schrittweise die Stundenzahl zu reduzieren.

Ein vierter Baustein ermöglicht eine Umverteilung der Arbeitszeit, beispielsweise in eine Vier-Tage-Woche - und zwar auch bei 37,5 Stunden Vollzeit. Im fünften Baustein können die Beschäftigten schließlich ihre wöchentliche Arbeitszeit für den Zeitraum von drei, sechs oder neun Monaten auf bis zu 42,5 Stunden erhöhen.

Auch für Führungskräfte

Für Hornbach ist das Angebot auch ein Instrument, um Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten. „Dafür müssen wir auch attraktive Rahmenbedingungen schaffen“, so Braun. Am Pilotprojekt hatten seit März 2022 rund 330 Beschäftigte teilgenommen. Dabei waren der Mitteilung zufolge junge Eltern mit dem Wunsch nach mehr Familienzeit, angehende Ruheständler mit höherem Ruhebedürfnis und Beschäftigte, die für besondere Anschaffungen zeitweise mehr arbeiten und verdienen wollten.

Nach der positiven Resonanz soll das Projekt nun deutschlandweit ausgerollt werden - in den Märkten, den Logistikstandorten und der Verwaltung. Das Angebot der „Arbeitszeit nach Maß“ gelte ausdrücklich auch für Führungskräfte.