Energie

Gasspeicher noch gut gefüllt

Netzagentur rechnet nicht mehr mit Mangellage

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dpa
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Der größte Gasspeicher in Deutschland liegt in Rehden in Niedersachsen. Dort ist ein Sechstel der deutschen Speicherkapazität tief unter der Erde gelagert. © Sina Schuldt/dpa

Berlin. Die Bundesnetzagentur erwartet bei den Erdgasspeichern in Deutschland in diesem Frühjahr einen relativ hohen Füllstand. „Ich gehe inzwischen davon aus, dass die Speicher am Ende des Winters zu mehr als 50 Prozent gefüllt sein werden. Wir konzentrieren uns jetzt auf den nächsten Winter“, sagte der Präsident der Behörde, Klaus Müller, der Zeitung „Bild am Sonntag“. „Bei aller Restunsicherheit: Ich rechne nicht damit, dass diesen Winter noch etwas schiefgeht“, fügte Müller hinzu.

Die Bundesnetzagentur in Bonn hatte bereits in ihrem am Donnerstag vorgelegten Lagebericht zur Gasversorgung festgestellt, dass eine Gasmangellage in diesem Winter „zunehmend unwahrscheinlich“ werde. Die Situation sei „weniger angespannt als zu Beginn des Winters“.

14 Prozent weniger Gas verbraucht

Müller sagte der Zeitung: „Die Gasspeicher sind zu mehr als 90 Prozent gefüllt – ein bemerkenswerter Wert, so hoch waren sie in einem Januar nur selten.“ Nach den Angaben der Bundesnetzagentur wurde in Deutschland 2022 insgesamt 14 Prozent weniger Gas verbraucht als 2021. „Das ist eine großartige gemeinsame Leistung aller, die sparsam Gas verbraucht haben“, stellte Müller heraus.

Bei den zuletzt stark gefallenen Gaspreisen rechnet Müller mit einem Ende der Schwankungen. „Gas kostet aktuell wieder so viel wie im Dezember 2021. Hauptsächlich, weil Europa seine Gasspeicher erfolgreich aufgefüllt und damit möglichen Spekulationen die Grundlage entzogen hat“, erläuterte Müller. „Viel spricht dafür, dass wir ein Preisplateau erreicht haben, mit dem wir die nächsten ein bis zwei Jahre rechnen können.“

Es gebe aber drei Risikofaktoren: Der nächste Winter könne kälter werden. Chinas derzeit niedrigerer Gasverbrauch könne wieder steigen. Und für die Gasnetze bestehe ein Sicherheitsrisiko, sagte Müller. dpa

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