IG Metall - Gewerkschaft bereitet Tarifrunde vor

Forderung soll bis Ende Juni stehen

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dpa/jung
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Stuttgart. Eine „enorm hohe Erwartungshaltung der Belegschaften“ sieht die Gewerkschaft IG Metall vor der nächsten Tarifrunde in der Metall- und Elektrobranche des Südwestens. Grund dafür seien unter anderem die jüngsten Preissteigerungen, sagte der baden-württembergische IG-Metall-Chef Roman Zitzelsberger in Stuttgart.

Die Tarifkommissionen wollen nach bisherigem Fahrplan Ende Juni bundesweit über die Höhe einer Forderung entscheiden. Spätestens vom 16. September an solle dann verhandelt werden.

Folgen des Gaslieferstopps

Zitzelsberger machte auf gravierende wirtschaftliche Unsicherheiten aufmerksam, dazu gehöre der drohende Lieferstopp für russisches Gas. Der Südwesten wäre von einem solchen Embargo besonders stark betroffen, da das verarbeitende Gewerbe dort stark vertreten sei. Es gebe Gespräche mit der Arbeitgeberseite darüber, was ein möglicher Gaslieferstopp auslösen würde, beispielsweise bei der Kurzarbeit.

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„Der Krieg (Russlands) gegen die Ukraine und der Corona-Lockdown in China sorgen allerorten für Lieferengpässe und treiben die Inflation nach oben“, sagte Zitzelsberger. Das belaste sowohl Unternehmen als auch Beschäftigte. Bei der Debatte über Forderungen in der Tarifrunde sollten Risiken dieser Art berücksichtigt werden. „Unser Hauptaugenmerk in der anstehenden Tarifrunde liegt aber auf einer tabellenwirksamen Entgelterhöhung, diesen Auftrag haben uns die Beschäftigten unmissverständlich erteilt“, sagte der Bezirksleiter der Gewerkschaft.

Zitzelsberger bekräftigte, dass Baden-Württemberg der Pilotbezirk bei der Tarifrunde werden solle. Der Südwesten hatte zuletzt 2018 einen Vertrag über Entgelte und Arbeitszeiten geschlossen. Vom Arbeitgeberlager wurde er später als zu kompliziert kritisiert. dpa/jung