Compo übernimmt Mannheimer Traditionsfirma Heinr. Propfe Chem. Fabrik

Mannheim. Der Flüssigdünger-Hersteller Heinr. Propfe Chem. Fabrik – nach eigenen Angaben das älteste Unternehmen Mannheims – ist nun Teil von Compo. Rückwirkend zum 1. Januar seien 100 Prozent der Geschäftsanteile übernommen worden, heißt es in einer Mitteilung. Der Kaufpreis wird nicht genannt.

Die Firma Heinr. Propfe ist 1868 im Mannheimer Stadtteil Lindenhof gegründet und bis zuletzt in vierter Generation geführt worden. Alleingesellschafter und Geschäftsführer Herbert Theodor Propfe, 76 Jahre (kleines Bild), scheidet aus Altersgründen aus. Ein neuer Geschäftsführer ist bestellt, Propfe bleibt als Berater an Bord. Compo ist bereits langjähriger Geschäftspartner. Er freue sich, dass die Heinr. Propfe Chem. Fabrik GmbH als Teil von Compo fortgeführt und „in unserem gemeinsamen Sinne“ weiterentwickelt werde, erklärt Propfe.

Heinr. Propfe Chem. Fabrik stellt flüssigen Dünger auf pflanzlicher Basis her, das Unternehmen gilt als hoch spezialisierter Nischenanbieter. Der Umsatz liegt bei jährlich rund zwei Millionen Euro. Zum Gewinn gibt es keine Aussage.

Die Produktion der organischen Düngemittel von Heinr. Propfe wird zunächst vollständig an den Hauptstandort von Compo nach Münster verlagert. Dabei sei sichergestellt, dass die Mitarbeiter am Produktionsort in Mannheim von anderen Gesellschaften von Herbert Theodor Propfe weiterbeschäftigt werden, so eine Sprecherin von Compo auf Anfrage.

20 Standorte europaweit

Verbraucher dürften Compo vor allem durch Blumenerden kennen, das Sortiment umfasst zudem Rasensaat, Produkte zur Pflanzenpflege – und eben Dünger. Compo beschäftigt rund 850 Menschen an mehr als 20 Standorten europaweit und erwirtschaftet einen Umsatz im mittleren dreistelligen Millionenbereich.

Compo will Bio-Produkte im Markt für Erden, Dünger und Rasenpflege und Pflanzenschutz weiter ausbauen. Derzeit haben diese Produkte europaweit einen Anteil von rund 30 Prozent. „Es ist davon auszugehen, dass dieser Anteil europaweit auf über 50 Prozent steigen wird. Bio wird das neue Normal“, erklärt Compo-Chef Stephan Engster laut Mitteilung.