Rhein-Neckar. Zum ersten Mal nach zwei Jahren Pause werden seit Donnerstag in Deutschland wieder Feuerwerksartikel verkauft. Viele Supermärkte und Discounter überbieten sich mit mehrseitigen Prospekten und Angeboten für das Leucht- und Knallspektakel zum Jahreswechsel. Wer jedoch für den Kauf einen Baumarkt ansteuert, dürfte dort in den meisten Fällen nicht fündig werden.
Wie eine Umfrage dieser Redaktion bei Handelsketten ergab, haben sie das Feuerwerk aus dem Sortiment genommen. „Hornbach hat sich insbesondere aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes dafür entschieden, seit 2020 kein Feuerwerk mehr anzubieten“, sagte ein Sprecher der Baumarktkette. Man überarbeite das Sortiment regelmäßig, auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten. „Nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema und auf Grundlage von Anregungen unserer Kundinnen und Kunden haben wir die Entscheidung, keine Feuerwerkskörper zu verkaufen, getroffen.“ Dazu sei man auch im Austausch mit Tierschutzvereinen und Umweltverbänden gewesen, „die unsere Haltung begrüßen“.
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„Wünsche der Kunden verändert“
„Bauhaus hat sich 2019 im Sinne der Nachhaltigkeit dazu entschieden, kein Feuerwerk in seinem Sortiment mehr anzubieten“, erklärte ein Sprecher. „Die Entscheidung, die auch mehrheitlich auf Verständnis und Zustimmung bei den Kunden trifft, hat auch weiterhin Bestand.“ Toom Baumarkt verzichtet ebenfalls auf den Verkauf. „Bedingt durch zwei Jahre Pandemie und dem damit verbundenen Verkaufsverbot, haben sich die Wünsche der Kundinnen und Kunden verändert sowie auch das Kaufverhalten“, so eine Sprecherin.
Auch Obi hat den Verkauf von Feuerwerksartikeln 2020 in allen zentral gesteuerten Märkten dauerhaft gestoppt. „So bleiben wir auch 2022 davon überzeugt, dass diese Entscheidung vor allem aus Gründen der Nachhaltigkeit weiterhin die richtige ist“, sagte ein Sprecher. Das habe man auch den Franchise-Partnern empfohlen. „Einfordern können wir dies jedoch nicht, so dass es durchaus sein kann, dass manche Obi Franchise-Märkte weiterhin Feuerwerksartikel anbieten.“
Der Verband der pyrotechnischen Industrie rechnet mit rund 120 Millionen Euro Umsatz. Wegen der Corona-Pandemie war 2020 und 2021 der Verkauf von Feuerwerk in Deutschland verboten worden. Damit sollte verhindert werden, dass die durch die Pandemie schon stark beanspruchten Krankenhäuser nicht noch zusätzlich durch von Pyrotechnik verletzten Menschen belastet werden.
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