Bangalore. In den USA bahnt sich eine weitere Mega-Fusion im Pharmasektor an. Der Konzern AbbVie, der auch im vorderpfälzischen Ludwigshafen einen wichtigen Standort mit 1900 Mitarbeitern hat, will das Pharmaunternehmen Pharmacyclics für 21 Milliarden Dollar (19 Milliarden Euro) übernehmen und damit seine Krebsforschung ausbauen.
Der Deal werde vermutlich Mitte des Jahres in trockenen Tüchern sein, teilte AbbVie mit. AbbVie macht den Großteil seines Umsatzes derzeit mit dem Rheumamittel Humira, das zu großen Teilen in Ludwigshafen erfunden wurde. Humira wirkt unter anderem auch gegen Darmerkrankungen und Hauterkrankungen.
Die Übernahme von Pharmacyclics erlaubt AbbVie eine breitere Aufstellung: Pharmacyclis hat den Blockbuster (Medikament mit Milliardenumsätzen) Imbruvica zur Krebsbehandlung im Programm. Weltweit führend bei Krebsmedikamenten sind die Schweizer Konzerne Roche und Novartis sowie Pfizer aus den USA. Die Forschung nach Krebsmedikamenten ist ein wichtiger Teil der AbbVie-Forschung, der Konzern hat aber keine fertigen Medikamente im Angebot. Für Imbruvica sind weitere Zulassungen als Medikament gegen weitere Krebsformen geplant.
AbbVie spaltete sich 2013 von Abbott Laboratories ab und hatte im vergangenen Jahr 55 Milliarden Dollar für den irischen Pharmakonzern Shire geboten. Die Übernahme platzte aber.
Medien hatten berichtet, dass auch Johnson &Johnson und der Schweizer Konzern Novartis Interesse an Pharmacyclics gezeigt hätten. Im Moment gibt es eine Fusionswelle in der Pharmabranche. So hatte etwa Pfizer im vergangenen Monat den Kauf von Hospira für 15 Milliarden Dollar eingetütet.
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