Mannheim/Buchen. Der ehemalige Geschäftsführer des insolventen Buchener Telekommunikationsunternehmens ACR Telecom GmbH muss sich wegen Untreue, Betrugs und Bankrotts vor dem Landgericht Mannheim verantworten. Dies teilte ein Gerichtssprecher auf Nachfrage mit.
Mannheimer Firma beteiligt
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Unternehmer vor, das hessische Telekommunikationsunternehmen Drillisch GmbH um eine Million Euro betrogen zu haben. Demnach soll die Drillisch GmbH bei dem Buchener Unternehmen 50 000 Handys bestellt und diese gegen einen Aufschlag an die TK Support Mobile GmbH Mannheim weiterverkauft haben. Zweimal lieferte die ACR direkt an die TK Support. Die Drillisch GmbH bezahlte im Voraus auch die Rechnung über eine dritte Lieferung an die ACR - bekam jedoch von der TK Support nicht die geforderten 1,5 Millionen Euro. Begründung: Man habe weder Handys bestellt noch erhalten. Darauf zeigte die Drillisch GmbH die ACR an. Auch zwei Unternehmer der TK Support sind angeklagt. Sie sollen sich mit dem Buchener abgesprochen haben.
Zudem soll der Angeklagte Millionenbeträge von Konten des Buchener Unternehmens ohne Gegenleistung an das Unternehmen eines Verwandten in Kroatien überwiesen haben - der sie wiederum auf ein Privatkonto des Unternehmers verschob. Damit hat er nach Ansicht der Staatsanwaltschaft die Insolvenz des ACR Telecom verschuldet. Im November vergangenen Jahres durchsuchten Beamte des Landeskriminalamts 14 Objekte in Buchen und Stuttgart. Bei dem 42-jährigen Angeklagten fanden sie belastende Unterlagen und nahmen ihn fest. Die Verhandlung soll am Montag, 20. Juli, beginnen, wie der Sprecher des Mannheimer Landgerichts ankündigte. kbw
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