Wiesloch. Der Maschinenbauer Heidelberger Druckmaschinen sieht sich kurz nach Ablauf des Geschäftsjahrs 2023/24 in seinem Sparkurs bestärkt. Durch das vor rund einem Jahr angekündigte Wertsteigerungsprogramm sei es gelungen, steigende Kosten und das sinkende Produktionsvolumen zu kompensieren, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Unter dem Strich landete der Umsatz von Heidelberger Druckmaschinen wie geplant auf Vorjahresniveau (rund 2,4 Milliarden Euro). Auch die EBITDA-Marge blieb mit 7,2 Prozent stabil. Die vollständige Bilanz für 2023/24 stellt der Maschinenbauer am 11. Juni vor.
Kurzarbeit bis Juni bewilligt
Das Unternehmen hatte Anfang des Jahres auch für Beschäftigte im Stammwerk Wiesloch Kurzarbeit angemeldet. Weil Aufträge fehlen, ist die Produktion dort im Moment nicht ausgelastet. Vor allem im dritten Quartal hatte sich der Auftragseingang abgeschwächt. Im vierten Quartal habe sich die Situation unterdessen gebessert, teilte das Unternehmen jetzt mit: Vor allem aus China kamen wieder mehr Bestellungen, der Auftragseingang kletterte auf knapp 600 Millionen Euro. Bisher ist die Kurzarbeit einem Sprecher zufolge bis Juni vorgesehen und bewilligt.
Positiv habe sich im abgelaufenen Jahr der Free Cashflow, also der freie Barmittelzufluss, entwickelt. Mit rund 50 Millionen Euro sei er so hoch wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr - zumindest wenn man die Free Cashflows der Vorjahre um die darin enthaltenen Sondereinflüsse bereinige. Im aktuellen Free Cashflow sei kein Sondereffekt enthalten.
In den letzten Jahren hatten vor allem Einmaleffekte den Free Cashflow von Heidelberger Druckmaschinen gestützt: Unter anderem hatte sich das Unternehmen von mehreren Immobilien und Flächen getrennt, was entsprechend Geld in die Kasse gespült hatte. Zuletzt hatte das Management bereits klar gemacht, dass man mit solchen Effekten künftig nicht mehr rechnen könne. Salopp gesagt hat der Maschinenbauer sein Tafelsilber in den letzten Jahren bereits verkauft, um seine finanzielle Stabilität zu sichern. Kapital für künftige Investitionen muss das Unternehmen deshalb nun aus dem operativen Geschäft erwirtschaften.
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