Beruhigt sich die Inflation wieder? Im März ist sie ja immerhin mit 7,4 Prozent auf den niedrigsten Stand seit August 2022 gesunken. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher im Supermarkt jetzt mehr für ihr Geld einkaufen können. Denn der Rückgang der Inflationsrate erklärt sich vor allem damit, dass die Statistiker die Energiekosten im März erstmals mit den nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine stark gestiegenen Preisen verglichen haben. Deshalb verteuerte sich die Energie im März „nur“ noch um 3,5 Prozent - im Februar waren es rund 19 Prozent, weil damals das Preisniveau vor Beginn des Ukraine-Kriegs die Basis war Wie hoch die Inflation ohne diese statistischen Effekte noch immer ist, verrät der Blick auf die Entwicklung der nahrungsmittelpreise. Sie stiegen im März um 22,3 Prozent.
Schon das lässt erahnen, dass die Inflation uns auch in Zukunft im Alltag ärgern wird. Das gilt natürlich auch für die Unternehmen. Sie erwarten in diesem Jahr eine Inflationsrate von 9,3 Prozent, wie aus der aktuellen Umfrage (German Business Panel) der Universität Mannheim hervorgeht. Auch 2024 wird es nach ihrer Einschätzung keine Trendwende geben. Während die Bundesbank damit rechnet, dass die Inflationsrate stark fallen wird - nämlich auf 4,1 Prozent - halten die die Betriebe das für illusorisch. Nach ihrer Prognose wird sie mit mehr als acht Prozent doppelt so hoch sein.
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Und das wird für die Konsumenten nicht ohne Folgen bleiben. Sie müssen sich deshalb auf massive Preiserhöhungen einstellen, denn die Unternehmen leiden nicht nur unter . Begründung der Unternehmen - also nicht nur der energieintensiven - Das betrifft nicht nur Unternehmen, die bei der Produktion viel Energie einsetzen müssen. Die Gründe dafür liegen aus ihrer Sicht auf der Hand: Nicht nur Strom und Gas werden teuer, auch die Materialkosten sind gestiegen. Und Gehälter und Löhne müssen die Arbeitgeber ja auch noch zahlen. Da Arbeitskräfte in allen Branchen fehlen, haben die Beschäftigten da eine gute Vwerhandlungsposition. Hinzu kommen die hohen Tarifabschlüsse, die diese Presidynamik noch einmal verstärken könnte.
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