Urabstimmung: Südkabel-Beschäftigte für Streik

Der Streit um die Tarifbindung bei Südkabel verschärft sich. Mit allen "gewerkschaftlichen Mitteln" wollen die Beschäftigten ihr Ziel durchsetzen. Was das jetzt bedeutet

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Alexander Jungert
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Der Standort von Südkabel unweit vom Grosskraftwerk Mannheim (GKM). © Alexander Jungert

Mannheim. Bei Südkabel wird es vermutlich einen längeren Streik geben. Mehr als 90 Prozent der IG-Metall-Mitglieder im Betrieb haben sich bei einer Urabstimmung dafür ausgesprochen, die Forderung nach einer Tarifbindung „mit allen gewerkschaftlichen Mitteln“ inklusive Streik durchzusetzen. Die Beschäftigten würden nächste Woche „für Tage“ dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen, erklärte Janna Köke, Geschäftsführerin der IG Metall Mannheim, am Freitagabend.

Nach Angaben der Gewerkschaft hatte Südkabel die Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband Südwestmetall im Dezember 2020 beendet und damit „Tarifflucht“ begangen. Die Forderung der IG Metall: Das Unternehmen soll zum Flächentarifvertrag zurückkehren. Seit Sommer gab es drei Warnstreiks.

Südkabel führt die anhaltend schwierige wirtschaftliche Lage als Grund an, die Tarifbindung verlassen zu haben. Das Unternehmen hat 250 Beschäftigte. Es ist spezialisiert auf die Herstellung von Starkstromkabeln und Kabelgarnituren sowie deren Verlegung und Montage. Der Wettbewerb gilt als hart und preisintensiv. Größere Unternehmen haben hier oft einen Vorteil.

Südkabel gehört zu den ältesten Mannheimer Firmen, die Wurzeln gehen ins Jahr 1898 zurück (Süddeutsche Kabelwerke). Eigentümer ist seit 2004 der Unternehmer Johann Erich Wilms.

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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