Ausbildung

Studentenbuden in Baden-Württemberg werden immer teurer

Steigende Mieten treffen auch die Studierenden in Baden-Württemberg. So viel zahlt man in Mannheim und Heidelberg im Durchschnitt

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Auch in Baden-Württemberg suchen Studierende nach einer bezahlbaren Wohnung. Die Mieten sind überall deutlich gestiegen. © Matthias Balk/dpa

Stuttgart. Die Zahlen, die der Finanzdienstleister MLP jüngst in seinem Studentenwohnreport genannt hat, klingen dramatisch: Eine durchschnittliche Studentenwohnung kostet demnach in Frankfurt und München fast 700 Euro pro Monat, Stuttgart folgt auf Platz drei mit 616 Euro. Insgesamt wurden 38 Unistandorte untersucht. Besonders drastisch sind demnach die Erhöhungen der Abschläge für Nebenkosten ausgefallen: Allein dafür verlangten die Vermieter bis zu 43 Prozent mehr als noch 2022. Auch die Kaltmieten sind in den 38 untersuchten Unistädten um durchschnittlich 6,2 Prozent gestiegen.

Für den MLP-Report hat die beauftragte Value AG Mietinserate aller großen Immobilienplattformen, Kleinanzeigen sowie in Zeitungen gesammelt. Im Fokus stehen dabei die zwei für Studierende relevanten Wohnsegmente: Wohnungen bis 40 Quadratmeter mit normaler Ausstattung sowie WG-Zimmer. Dass es aber auch günstigeren Wohnraum für Studierende gibt, zeigt eine Umfrage bei Studierendenwerken in Baden-Württemberg.

Auch in Baden-Württemberg sind die Mieten in fast allen von den acht Studierendenwerken angebotenen Studentenbuden gestiegen. Die meisten Zimmer sind zwischen 12 und 20 Quadratmeter groß. Der durchschnittliche Mietpreis liegt aktuell zwischen 270 und 400 Euro pro Monat. Sämtliche rund 33 000 Studentenwohnungen werden von den Studierendenwerken warm vermietet. Das heißt: Die zu zahlenden Mieten beinhalten alle Nebenkosten – von der Heizung über Wasser und Strom bis zum Hausmeister. Allein beim Internet wird unterschiedlich abgerechnet. Selbst wenn die Nebenkosten extrem steigen, können die Mehrkosten während der vertraglichen Laufzeiten nicht auf die Studenten abgewälzt werden.

Die Situation in Stuttgart

Die durchschnittliche Warmmiete für ein voll möbliertes, 12 bis 15 Quadratmeter großes Zimmer in einer Wohngemeinschaft in einem der 31 vom Stuttgarter Studierendenwerk betriebenen Wohnheime in Stuttgart-Mitte, Vaihingen, Esslingen, Ludwigsburg und Göppingen beträgt aktuell 350 Euro.

Größere Zimmer in Mannheim

Auch in Mannheim bekommt das Studierendenwerk die steigenden Energiekosten zu spüren. Die Tatsache, dass die Mietpreise im vergangenen Jahr um zehn bis 15 Prozent gestiegen sind, sei aber auch der Tatsache geschuldet, dass es seit August 2018 überhaupt keine Mietpreiserhöhung gegeben habe.

In Mannheim bekommt man für die durchschnittliche Miete von 330 Euro aber deutlich mehr Wohnraum als in Stuttgart: Die studentischen Mietwohnungen sind rund 20 Quadratmeter groß. Aufgrund der gestiegenen Nebenkosten wird die Miete für Neuverträge zum Jahreswechsel noch einmal um zehn Prozent erhöht. Das führt zu Problemen, räumt der Sprecher des Studierendenwerks, Josua Gassen, offen ein: „Gerade Studierende, die sich selber finanzieren oder Bafög erhalten, haben große Schwierigkeiten, ein Studium und einen Wohnplatz zu finden.“

Sonderfall in Heidelberg

Zum 1. April hat das Heidelberger Studierendenwerk die Mietpreise um 15 Prozent angehoben. Auch hier habe man jahrelang auf Mietpreiserhöhungen verzichtet, erklärt ein Sprecher. Nun stünden Instandhaltungen und Sanierungen an, die eine Erhöhung unumgänglich machten. Letztlich seien die Wohnungen dennoch erschwinglich: Bei einer maximalen Zimmergröße von 20 Quadratmetern liegt die durchschnittliche Miete in Heidelberg bei 305 Euro. STNZ

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