Sparkasse Rhein Neckar Nord: Berater betrügt jahrelang Kunden

Mannheim. Spektakulärer Betrug bei der Sparkasse Rhein Neckar Nord: Jahrelang soll ein Berater aus einer Filiale Geld von Kunden unterschlagen haben.

Diese Kunden bekamen davon nichts mit, weil der Berater gefälschte Anlagedokumente ausstellte. Auch intern wurde der Betrug in sechsstelliger Höhe nicht registriert.

Kunde machte Sparkasse Rhein Neckar Nord aufmerksam

Aufgedeckt wurden die kriminellen Handlungen erst, als ein Kunde sich nach Fälligkeit seiner vermeintlichen Geldanlage mit einem gefälschten Anlagedokument an eine Filiale wandte. Offenbar traf er dort auf einen anderen Berater. 

Das Kreditinstitut verspricht lückenlose Aufklärung. Nach breiterer Prüfung ermittelte die Sparkasse weitere mögliche Betrugsfälle des Beraters – um die zehn stehen aktuell im Verdacht.

Sparkassenberater fristlos gekündigt

Die betroffenen Kunden wurden nach Angaben der Sparkasse informiert. Der bisher festgestellte Schaden soll sich in niedriger sechsstelliger Höhe bewegen.

Das Geldinstitut hat dem verdächtigen Berater inzwischen fristlos gekündigt. Außerdem stellte die Sparkasse umgehend Strafanzeige bei der Mannheimer Staatsanwaltschaft.

Sparkasse führt Gespräche mit betroffenen Kunden

Wie es heißt, wird jetzt jeder Einzelfall gemeinsam mit den Ermittlungsbehörden aufgearbeitet. Der Pressemitteilung ist zu entnehmen, dass die Auszahlung der Entschädigungen nicht sofort erfolgt, sondern sich nach dem Verlauf des Verfahrens richtet.

Die Sparkasse führt mit den betroffenen Kunden bereits persönliche Gespräche über das weitere Vorgehen. Nähere Informationen will das Geldinstitut mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen derzeit nicht geben.

Klar ist allerdings, dass es sich bei den Anlagen immer um das gleiche Sparkassenprodukt handelte, also nicht um Bundesanleihen oder Aktien. Welches Anlageform es genau war, wollte die Sparkasse nicht sagen. Sie stellt sich jetzt natürlich auch intern die Frage, wie das alles passieren konnte. Die bittere Erkenntnis: Der verdächtige Berater hatte sowohl das gefälschte Produkt als auch den Geldfluss komplett am System der Sparkasse vorbeigeführt. Das Kreditinstitut unterstellt dem mutmaßlichen Betrüger deshalb eine hohe kriminelle Energie.