Kabelfernsehen

So können Mieter ab Juli weiter fernsehen

Mieterinnen und Mieter, die Kabelfernsehen weiter nutzen möchten, müssen ab Juli selbst einen Vertrag abschließen. Was muss ich tun, um meinen Anschluss weiter zu nutzen - und welche Alternativen gibt es?

Von 
Susanne Merz
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Ab Juli ändert sich die Nebenkostenabrechnung - Kabelfernsehen kann dann nicht mehr abgerechnet werden. © Bernd Weißbrod/dpa

Mannheim. Ab dem 1. Juli darf das Kabelfernsehen nicht mehr über die Nebenkosten abgerechnet werden. Mieter müssen sich dann selbst um den Fernsehempfang kümmern. Wenn kein neuer Vertrag abgeschlossen wird, bleibt der Bildschirm ab Juli schwarz. Der Vorteil an der Änderung ist, dass jeder jetzt selbst entscheiden kann, wie er das Fernsehen empfängt.

Kabel, Antenne, Satellit oder Internet - Welches Fernsehen passt zu wem? 

Ob Kabel, Antenne, Satellit oder Internet – es gibt heute zahlreiche Wege, um fernzusehen. „Bevor man sich entscheidet, sollte man sich überlegen, wie man das Fernsehen nutzt“, sagt Oliver Buttler von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Denn es gibt nicht eine optimale Lösung für jeden, da jeder Einzelne andere Fernsehgewohnheiten hat. Es gilt also, individuell die passende Lösung zu finden.

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Wer weiterhin nur das klassische Fernsehprogramm sehen möchte, kann den Kabelanschluss weiter nutzen, muss aber einen eigenen Vertrag mit dem Kabelanbieter abschließen. Laut Verbraucherzentrale kostet der Anschluss dann acht bis zehn Euro im Monat und ist somit zwei bis drei Euro teurer als bisher. Das gilt aber nur, wenn ein Sammelvertrag innerhalb der Wohneinheit angeschlossen wird, ein Einzelvertrag kostet knapp 13 Euro. Vodafone und Pyur bieten den klassischen Anschluss an. Wer keinen neuen Vertrag abschließt, bekommt ab Juli kein Signal mehr über Kabel.

Antennenempfang und Fernsehen über Satellit

Andere Möglichkeiten gibt es schon seit Langem. Etwa über eine Zimmer- oder Dachantenne kann das klassische Programm gesehen werden.

Mit einer Antenne können die öffentlich-rechtlichen Sender weiterhin kostenlos empfangen werden. Sie empfängt rund 40 Sender in hochauflösender Qualität. Um die privaten Sender zu empfangen, muss aber auch ein Vertrag abgeschlossen werden. Die Kosten betragen rund acht Euro monatlich. Die Preise für eine Antenne beginnen bei zehn Euro. Wie auch beim klassischen Kabelfernsehen ist das Angebot an Sendern hier beschränkt.

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Der Empfang über eine Satellitenschüssel erlaubt es, eine viel größere Anzahl an Sendern zu empfangen. Das kann ein Mieter aber nicht alleine entscheiden: „Wenn keine Satellitenschüssel montiert ist, muss der Mieter zunächst das Einverständnis des Vermieters einholen, um eine zu montieren“, gibt Buttler zu bedenken. Selbst wenn der Vermieter einverstanden ist, belaufen sich die Kosten schon auf mehrere hundert Euro, bis die benötigte Schüssel installiert ist.

Auch hier fallen Kosten an, um private Sender zu empfangen. Zusätzlich wird noch ein Receiver benötigt. Satellitenfernsehen bietet sich also an, wenn bereits eine Schüssel montiert ist. Wer auch ohne diese viele Programme sehen möchte, kann über das Internet fernsehen.

Fernsehen aus dem Netz ermöglicht Empfang vieler Sender

Über das Internet können die öffentlich-rechtlichen Sender per „Livestream“ auf einem Smartphone, Tablet oder Laptop kostenlos verfolgt werden. Oder auf einem internetfähigen Fernseher. Hier ist das Fernsehprogramm live und online verfügbar. Das verursacht keine Zusatzkosten über den Internetanschluss hinaus.

Wer weitere Sender sehen möchte, kann einen Vertrag mit einem Internet-TV Anbieter abschließen. Zusätzlich zum klassischen Fernsehprogramm bieten diese viele weitere Sender an. Die Preise für reines Internet-TV starten bei Zatoo TV mit rund 6,50 Euro. Waipu-TV verlangt für das Basis-Paket knapp 7,50 Euro. Somit sind sie günstiger als das Kabelfernsehen und bieten zudem eine viel größere Senderauswahl.

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Ein schneller Internetanschluss ist dabei Voraussetzung: „Die Geschwindigkeit des Internets soll mindestens 50 Mbit betragen, gerade wenn mehrere Familienmitglieder gleichzeitig das Internet nutzen“, erklärt Buttler. Wer das Internet-TV auf dem Fernsehgerät nutzen möchte, braucht zudem einen internetfähigen Fernseher.

Dann gibt es zwei Wege, um das Programm auf dem Fernsehgerät zu empfangen. Zum Einen mit Hilfe eines Receivers. Diesen muss der Nutzer beim Anbieter mieten oder kaufen. Einige Anbieter wie die Telekom oder 1&1 haben kombinierte Angebote, die Internet, Internet-TV und Telefon kombinieren. Zum Anderen können moderne Smart-TVs das Internet-TV ohne zusätzliche Hardware empfangen. Wer eine noch größere Auswahl an Programm bevorzugt, kann zusätzlich einen Streaming-Dienst hinzufügen.

Individuelles Programm, abgestimmt auf Bedürfnisse

Viele Anbieter wie Waipu TV oder die Telekom mit Magenta TV bieten eine Kombination aus klassischen Fernsehprogrammen und Streaming-Diensten wie Netflix ab knapp 16 Euro monatlich, an. Eine andere Möglichkeit ist es, nur einen Streaming-Dienst zu abonnieren. „Wer kein klassisches Fernsehen mehr sieht, hat die Möglichkeit einen Streaming-Dienst zu wählen, der zum Beispiel Serien, Dokumentationen oder aber auch exklusives Sportprogramm anbietet. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, aus denen der Nutzer je nach Vorlieben wählen kann“, sagt Buttler. Dementsprechend sind auch die Preise sehr variabel und der Vielfalt des Angebots angepasst. Die Preise der größten Anbieter Amazon, Netflix, Apple TV, Disney+, Paramount + und Wow bewegen sich zwischen knapp fünf und 36 Euro monatlich.

Vorsicht bei Vertragsabschluss an der Haustür

Wie man sich auch entscheidet, sollte man von Vertragsabschlüssen an der Haustür absehen, denn die angebotenen Verträge sind oft unseriös. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg empfiehlt, diese selbst ernannten Medienberater niemals ins Haus zu lassen. „Häufig schieben diese Berater den Kunden weitere Verträge unter oder es kommt sogar vor, dass die Besuche zu Diebstählen genutzt werden“, warnt Buttler. Auch solle man sich nicht unter dem Vorwand einer Schwarznutzung zu einem Vertragsabschluss drängen lassen – die Verträge seien meist überteuert und eine Schwarznutzung des Anschlusses nicht möglich.

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