Mannheim. Der Schweizer Gesundheitskonzern Roche investiert an seinem größten deutschen Standort in Mannheim in die Elektromobilität. Am Freitag hat das Unternehmen 100 weitere Ladesäulen für Elektroautos in Betrieb genommen. Sie ermöglichen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, während ihrer Arbeitszeit den Akku ihres Fahrzeugs aufzuladen. Nach Angaben einer Sprecherin hat Roche 650 000 Euro investiert.
Strommenge kein Problem
Mit den neuen Stromtankstellen, die in einem Bestandsparkhaus installiert wurden, verdoppeln sich die Ladekapazitäten für die Beschäftigten. Die anderen 100 wurden bereits 2019 in einem Parkhausneubau in Betrieb genommen. Dort befindet sich nach Firmenangaben die größte Photovoltaikanlage an einer Gebäudefassade in Europa. Auf dem Werksgelände gibt es weitere Ladestationen.
„Damit haben wir jetzt 250 Ladepunkte am Standort“, sagt Simon Schäfer, der Projektleiter der Elektroinstallation. 2022 seien mehr als 13 000 Ladevorgänge registriert worden, das entspreche mehr als 50 pro Tag. Für dieses Jahr erwarte er rund 20 000. Zur Einordnung: In Mannheim beschäftigt Roche rund 8600 Menschen. Aber natürlich kommen nicht alle mit dem Auto.
Klar ist, dass der Bedarf nach Ladestationen steigen wird. Aus diesem Grund sei die Infrastruktur nun erweitert worden. In dem anderen Parkhaus sei man nahe an die Kapazitätsgrenze gekommen. Für das Energienetz gilt das indes nicht: „Der Vorteil ist, dass wir den Strom aus unserem internen Netz ziehen“, erklärt Schäfer. Dafür seien zuletzt die technischen Voraussetzungen geschaffen worden.
Die Problematik der Netzkapazität, auf die Hausbesitzer oder Wohnungseigentümergemeinschaften mitunter stoßen, gebe es hier nicht. „Wir arbeiten in anderen Leistungsklassen“, sagt er und verweist auf die Produktionsanlagen, für die ebenfalls große Energiemengen nötig seien.
Günstiger als an öffentlicher Säule
Eine erneute Erweiterung der Ladesäulen ist vorgesehen und bereits vorbereitet, so dass in dem Parkhaus weitere Wallboxen in großer Stückzahl installiert werden können. Falls eines Tages eine höhere Ladeleistung Standard werde, könne auch darauf reagiert werden. Zunächst beträgt sie, wie an Wechselstrom-Ladesäulen üblich, 22 kW. Ein Fahrzeug mit 66 Kilowattstunden (kWh) Batteriekapazität wäre dann bestenfalls in drei Stunden aufgeladen.
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Was die Angestellten fürs Laden zahlen, sagt Roche-Mobilitätsmanager Markus Fairer nicht. „Es ist deutlich günstiger als an einer öffentlichen Säule oder über den privaten Hausstromtarif.“ Kunden des MVV-Ladetarifs eMotion zahlen derzeit an einer solchen Säule 55 Cent pro kWh, nach vier Stunden außerdem zehn Cent Blockiergebühr pro Minute. Roche dagegen verlangt keine Park- oder Standgebühren.
„Wir versuchen, Verkehre zu vermeiden“, erklärt Fairer die Intention von Roche. Deshalb wurde das Mobilitätsbudget eingeführt. Wer auf einen Parkplatz verzichtet, erhält 25 Euro monatlich - so viel kostet Roche der Unterhalt eines Parkplatzes - als Zuschuss für den öffentlichen Nahverkehr. Für die nächsten sechs Monate werde dieser Betrag auf 50 Euro erhöht. „Der Mobilitätsbonus kommt sehr gut an”, sagt Fairer. Etwa 700 Beschäftige nutzten das Angebot bereits.
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