Stuttgart. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft in Baden-Württemberg für ihren Zusammenschluss für Demokratie und gegen Extremismus gelobt. Das Bündnis für die Demokratie müsse breit sein, wenn es stark sein soll, sagte Steinmeier am Montagabend auf einer Veranstaltung in Stuttgart.
„Es geht ganz konkret gegen rechtsextrem, gegen Verfassungsfeinde, denen Menschenwürde nichts gilt“, sagte Steinmeier. Der Bundespräsident hatte im Januar die Bürger hierzulande zu einem breiten Bündnis für Demokratie und gegen Extremismus aufgerufen.
Der Arbeitgeberverband Südwestmetall und die IG Metall Baden-Württemberg verabschiedeten am Montagabend eine Erklärung mit dem Titel „Wirtschaft für Demokratie“. Südwestmetall trete für die freiheitlich-demokratische Grundordnung ein, sagte der Vorsitzende des Arbeitgeberverbands, Joachim Schulz, laut Mitteilung. „Zudem stellen wir uns auch sämtlichen Renationalisierungstendenzen von Extremisten entgegen“, so Schulz.
Vielfalt als Erfolgsfaktor
„Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, die Demokratie, Freiheit und Solidarität zu schützen und aktiv zu fördern“, teilte die Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg, Barbara Resch, mit. In der gemeinsamen Erklärung heißt es unter anderem, Vielfalt sei ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Unternehmen. „Wir sehen nicht dabei zu, wie die Kultur des Miteinanders untergraben wird, sondern stellen uns entschlossen gegen jede Form von Rassismus, religiöser Diskriminierung und insbesondere Antisemitismus.“
Auch hochrangige Firmenvertreter aus dem Südwesten unterstützten mit ihren Reden die Erklärung. Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius sagte, er stelle sich – als Deutscher mit doppelter Staatsbürgerschaft und als Vorstandsvorsitzender – entschieden gegen die rückwärtsgewandte Haltung, gegen den Hass und gegen die Fremdenfeindlichkeit, die sich in Teilen der Gesellschaft breit machten.
„Wirtschaft darf nicht ins Abseits“
Volkswagen- und Porsche-Chef Oliver Blume sagte, man stehe zusammen für Demokratie und Freiheit, Vielfalt und Offenheit, Respekt und Toleranz. Und demnach für alles, was Deutschland und die Unternehmen hierzulande stark gemacht habe. Die Chefin des Maschinenbauers Trumpf, Nicola Leibinger-Kammüller, sagte, es gehe um eines der momentan drängendsten gesellschaftlichen Themen, bei dem die Wirtschaft nicht im Abseits stehen dürfe.
In den vergangenen Wochen hatten bereits mehrere Spitzenmanager aus der Region Position gegen Rechtsextremismus gezogen. „Wir sind besorgt über die gesellschaftliche Polarisierung und das Erstarken von rechtsextremem Gedankengut in Deutschland“, schrieb beispielsweise der scheidende BASF-Chef Martin Brudermüller auf LinkedIn. SAP-Chef Christian Klein sagte in einem Interview mit dieser Redaktion, rechtsextreme Ansichten schadeten dem internationalen Ansehen Deutschlands. dpa/tat
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