Arbeitszeit

Kritik an Gesetzentwurf

SAP-Personalchef gegen breite Erfassung

Von 
Alexander Jungert
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Walldorf. SAP-Deutschland-Personalchef Cawa Younosi erneuert seine Kritik an einer Arbeitszeiterfassung. Auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn schließt er sich einer Erklärung des Bundesverbands der Personalmanager (BPM) an. „Nur weil es heutzutage keine Lochkarten mehr sind, sondern elektronische Systeme mit schicken Oberflächen oder auch Apps für das Mobilgerät – die weitreichende Pflicht zur (elektronischen) Erfassung der Arbeitszeit ist weder fortschrittlich noch flexibel“, heißt es darin.

Vor ein paar Tagen legte das Bundesarbeitsministerium einen Gesetzentwurf für eine Reform des Arbeitszeitgesetzes vor. Das Ministerium reagiert mit den Gesetzesplänen auf Urteile des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) und des Bundesarbeitsgerichts (BAG), die eine Erfassung der Arbeitszeiten verlangt hatten. Laut dem Gesetzentwurf soll der Arbeitgeber dazu verpflichtet werden, Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit der Beschäftigten jeweils am Tag der Arbeitsleistung elektronisch aufzuzeichnen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bezeichnet das als lange überfällig.

Der Softwarekonzern SAP hat seit Jahren eine Betriebsvereinbarung für Vertrauensarbeitszeit. Eine strenge Arbeitszeiterfassung passe nicht zu SAP und schaffe unnötige Bürokratie, hatte Younosi zuletzt erklärt. Man wolle trotz Verpflichtung zur Erfassung der Arbeitszeit so weit wie möglich an der Vertrauensarbeitszeit festhalten. Am Ende sei auch das „eine Frage der gepflegten Unternehmenskultur, in der nicht über jeden Spaziergang Buch geführt werden muss“. jung

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