Einzelhandel

Juwelier Wenthe eröffnet auf den Mannheimer Planken

Der Umzug des traditionsreichen Mannheimer Juweliers Wenthe ist schon länger bekannt, jetzt steht er bevor. Warum das für die Planken wichtig ist.

Von 
Christian Schall
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Juwelier Wenthe eröffnet in O6 auf den Mannheimer Planken das neue Geschäft. © Christian Schall

Mannheim. Auf den Mannheimer Planken feiert nach längerer Durststrecke mal wieder ein Einzelhändler eine Neueröffnung. Und für den traditionsreichen Juwelier Wenthe beginnt nach rund eineinhalbjähriger Planung am Montag ein neues Kapitel. Am 11. August eröffnen die Brüder Michael und Alexander Wüst ihr neues Geschäft in O6. Der bisherige Standort in Q1 in der Breiten Straße ist zur Vorbereitung des Umzugs bereits in dieser Woche geschlossen.

Der zweigeschossige Eckladen in bester Planken-Lage war frei geworden, weil der Vorgänger, Juwelier Wempe, sich aus Mannheim zurückgezogen und das Geschäft zum Jahresende geschlossen hatte. Die Inhaberfamilie Wüst hat es komplett renoviert. Außerdem hat das um vier Mitarbeiter aufgestockte Team, das künftig aus 23 Frauen und Männern besteht, nun mehr Platz, um die Kunden zu beraten. 280 Quadratmeter beträgt die Verkaufsfläche im Erdgeschoss und in der ersten Etage.

Juwelier Wenthe will sich in Mannheim bei der Lage verbessern

Dass direkt ein Nachfolger bereitstand, ist in der Innenstadt längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Für den Umzug sind nach früheren Angaben von Alexander Wüst mehrere Faktoren zusammengekommen, nicht zuletzt der Zustand der Breiten Straße: „Wir wollten uns von der Lage her verbessern“, sagte er im Frühjahr 2024, als der Wechsel bekanntwurde. Hochwertige Marken stellten Ansprüche an das Umfeld. Die ließen sich auf den Planken besser erfüllen.

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Zahlreiche Architekten hat die Juwelierfamilie besucht und sich viele Geschäfte im In- und Ausland angeschaut. „Es ist so gestaltet, dass sich der Mannheimer Kunde darin wohlfühlt“, erklärt Seniorchef Hans Dieter Wüst. „Sehr viel Geld“ sei investiert worden.

Weitere 180 Quadratmeter Fläche für das Büro und die eigene Meisterwerkstatt befinden sich in den Etagen darüber. Und selbstverständlich sind modernste Sicherheitsvorkehrungen eingebaut. Trotzdem wird, anders als beim Vorgänger, kein Wachmann vor dem Geschäft stehen.

Der bisherige Wenthe-Standort in Q1 in der Breiten Straße ist bereits geschlossen. © Christian Schall

Mit dem Umzug wird das Sortiment erweitert. „Wir haben einige renommierte neue Schmuckmarken dazu genommen“, sagt Michael Wüst. Bei Uhren sind es die Hersteller Panerai und die Rolex-Tochtermarke Tudor, bei Schmuck unter anderem Alpenring und die „Weltmarke“ Fope. Wo sich im Laden welche Marke präsentiert, ist kein Zufall, erklärt Alexander Wüst: „Die Hersteller haben ein großes Mitspracherecht.“

„Uns ist wichtig, dass wir für jeden Kunden etwas anbieten können, ob für 300 Euro oder 300.000 Euro“, sagt Hans Dieter Wüst. Sehr gefragt seien individuell gefertigte Trauringe. Ihre Kundschaft stammt nicht nur aus der Region, sondern auch aus Köln, Karlsruhe oder Stuttgart. Sogar aus Österreich und der Schweiz reisen Kunden an. „In der Schweiz sind Reparaturen sehr teuer.“

Warum der Fachkräftemangel bei Wenthe kein Thema ist

Das Familienunternehmen - Hans Dieter Wüst hat das Geschäft 1980 übernommen - ist mit 163 Jahren nach eigenen Angaben einer der ältesten Juweliere in Deutschland. Wie in vielen anderen Branchen wandelt sich das Umfeld auch bei ihnen. „Als ich vor 45 Jahren hier angefangen habe, gab es in der Innenstadt noch 26 Juweliere“, erinnert er sich. Der Fachkräftemangel ist aber kein Thema, weil Wenthe selbst ausbildet: zwei Managementassistenten und eine Verkäuferin. „Unser Team ist fast ausschließlich mit Mitarbeitern besetzt, die bei uns gelernt haben“, so Wüst.

Alexander Wüst blickt schon auf den Montag: „Seit zwei Jahren reift der Gedanke, seit eineinhalb Jahren wissen wir, dass wir hier reinkommen. Seitdem sind wir am Planen. Jetzt freuen wir uns drauf.“

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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