Heidelberg Materials kauft in Kanada zu

Heidelberg/Calgary. Heidelberg Materials (ehemals HeidelbergCement) übernimmt die Geschäfte des kanadischen Zuschlagstoffanbieters Green Drop Rock Products – und erweitert damit seine Präsenz im Großraum der Ölmetropole Calgary in der Westprovinz Alberta. Green Drop Rock Products habe „ein leistungsstarkes Werk“ im nahe gelegenen Cochrane, das gut ins eigene Portfolio passe, teilte der Heidelberger Konzern am Montag mit. Anfang September soll der Kauf unter Dach und Fach gebracht sein. Ein Preis wurde nicht genannt. Green Drop Rock Products stellt unter anderem Schotter her.

Heidelberg Materials ist seit den 1990er Jahren in Kanada aktiv. Das Unternehmen sieht sich dort selbst in einer „sehr starken Marktposition“ mit bis dato „drei Zementwerken, großen Sand- und Kiesvorkommen und zahlreichen Transportbetonwerken“. Mit dem Erwerb von Italcementi im zweiten Halbjahr 2016 konnte Heidelberg Materials seine Position in Kanada mit dem Tochterunternehmen Essroc weiter stärken.

In der Provinz Alberta befindet sich auch das Werk von Heidelberg Materials, in dem die – den Angaben nach – weltweit erste großtechnische Anlage zur vollständigen Abscheidung und Speicherung von CO2 in der Zementindustrie gebaut wird. Die neue Anlage in Edmonton soll bis Ende 2026 in Betrieb gehen und jährlich mehr als eine Million Tonnen CO2 abscheiden. Unterstützung für das Projekt kommt auch von vonseiten der kanadischen Regierung.

Umstrittene Technologie

In der Fachsprache ist von CCUS die Rede, das steht für Carbon Capture Use and Storage (Abscheidung, Nutzung und Speicherung von Kohlenstoff). Der Heidelberger Konzern hat diesbezüglich mehrere Projekte am Laufen. Umweltorganisationen haben die Sorge, dass die CCUS-Technologie effektivem Klimaschutz eher im Weg stehen könnte. Der Energiebedarf sei hoch; zudem gebe es gravierende Risiken von möglichen Leckagen bei unterirdischen Speichern, so die Kritik. jung