Bier

Eichbaum aus Mannheim liefert weiter nach Russland

Während sich viele Unternehmen nach dem Beginn des Ukraine-Krieges aus Russland zurückgezogen haben, machen einige Brauereien dort noch gute Geschäfte. Unter ihnen ist auch die Mannheimer Eichbaum-Brauerei

Von 
Alexander Jungert
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Deutsche Brauer machen nach wie vor ein gutes Geschäft mit Russland. © dpa

Mannheim. Trotz Ukraine-Krieg: Deutsche Brauereien liefern wieder fast genauso viel Bier nach Russland wie vor den Angriffen. Das berichtet die „LebensmittelZeitung“ („LZ“) und beruft sich dabei auf „umfangreiche Daten der russischen Zollbehörde“.

Bemerkenswert: Unter den Brauereien, die den Export dominieren, kommt nach TCB Beverages (Frankfurt/Oder) und Oettinger (Oettingen) direkt Eichbaum aus Mannheim. Laut „LZ“ hat Eichbaum im vergangenen Jahr mindestens 300 000 Hektoliter geliefert. Zu den Exportmarken gehören Löwhammer, Hop Rider und Steininger.

Eichbaum profitiert vom Rückzug anderer Marken

Nach der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022 haben sich viele deutsche Unternehmen aus Russland zurückgezogen. Brauer wie Warsteiner und Krombacher gaben ihr Geschäft nach eigenen Angaben auf. TCB Beverages, Oettinger und Eichbaum profitierten nun vom Rückzug anderer Marken, so das Blatt weiter.

Deutsches Bier hat in Russland einen guten Ruf, es gilt als qualitativ hochwertig. Tatsächlich ist aus der Europäischen Union nur der Export von Luxus-Alkohol nach Russland verboten, für Bier gilt das nicht. Darauf verweist auch eine Sprecherin von Eichbaum. „Bier wurde im Gegensatz zu anderen Produkten nicht sanktioniert.“ Weiter teilt sie mit, Eichbaum sei „an zum Teil sehr langfristige Verträge mit unseren russischen Vertriebspartnern gebunden“. Mehr Angaben machte die Brauerei zunächst nicht.

Wie attraktiv die Märkte in autokratischen Staaten offensichtlich sind, haben schon die vergangenen Jahre gezeigt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes exportierten Brauer aus Baden-Württemberg im Jahr 2022 etwa 18 Prozent des Bieres nach China und 15,5 Prozent nach Russland. Insgesamt also rund ein Drittel der gesamten Produktion.

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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