Energie

Darum verkauft die Mannheimer MVV ihre Anteile in Japan

Japan treibt nach der Atomkatastrophe in Fukushima die Energiewende voran. Als Pionier waren die Mannheimer MVV und ihre Tochtergesellschaft seit 2013 dort tätig. Warum die MVV jetzt einen Schlussstrich zieht

Von 
Walter Serif
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Die Mannheimer Zentrale der MVV Energie AG. © MVV

Die MVV-Tochter Juwi hat ihre Anteile an den beiden japanischen Joint-Venture-Gesellschaften Juwi Shizen Energy und Juwi Shizen Energy Operation verkauft. Wie es in einer gemeinsamen Pressemitteilung heißt, übernimmt diese nun der bisherige Partner Shizen Energy. „Mit unseren japanischen Aktivitäten konnte unsere Projektentwicklungsgesellschaft Juwi über viele Jahre erfolgreich vom wachsenden Markt für erneuerbare Energie in Japan profitieren und stabile Erträge erwirtschaften“, sagte Georg Müller Vorstandsvorsitzender des Mannheimer Energiekonzerns.

Vorstandschef Müller begründete den Verkauf „mit der Entwicklung des japanischen Markts für erneuerbare Energien“. Wie es auf Anfrage heißt, bedeutet dies, dass Japan die Bedingungen für Erneuerbare-Energien-Projekte geändert hat - von einem Einspeisetarif zu einem Marktprämienmodell. Dafür sei möglicherweise eine höhere Kapitalausstattung nötig, für die Shizen Energy als alleiniger Gesellschafter und einheimisches Unternehmen besser sorgen könne.

Markteintritt von MVV und Juwi im Jahr 2013

Die MVV Energie AG und ihre Tochter Juwi traten 2013 in den japanischen Markt ein. Zwei Jahre nach dem Atomunfall in Fukushima gründete der Mannheimer Konzern die zwei Joint Ventures mit dem Start-up Shizen Energy. Der Schwerpunkt lag auf dem Bau von Solaranlagen. „Wir gehörten in diesem Markt zu den langjährigen und etablierten Playern“, sagte MVV-Sprecher Sebastian Ackermann.

Nach Ackermanns Worten überprüft das Mannheimer Energieunternehmen „regelmäßig“ sein Unternehmensportfolio. Deshalb seien sowohl Verkäufe als auch Käufe im In- und Ausland auch künftig nicht ausgeschlossen. 

Redaktion Reporter für Politik und Wirtschaft

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