Wörth/Mannheim.. Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck hat am Freitag in Wörth den offiziellen Serienstart seines neuen batterielektrischen Lkw eActros 600 gefeiert. Der batterieelektrische Lastwagen ist für den Fernverkehr ausgelegt und soll ohne Zwischenladen eine Strecke von 500 Kilometern schaffen.
„Mit einer Reichweite von 500 Kilometern mit einer Batterieladung zielt unser eActros 600 auf das Langstreckensegment in Europa, das für zwei Drittel der CO2-Emissionen im schweren Straßengüterverkehr verantwortlich ist“, sagte Karin Rådström, CEO von Daimler Truck, laut einer Mitteilung am Freitag in Wörth. Zum Start der Serienproduktion sollte auch die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt im Werk dabei sein.
Der eActros 600 ist das dritte batterieelektrische Modell, das an dem pfälzischen Standort nun in Serie gebaut wird. Komponenten dafür kommen auch aus dem Daimler Truck-Werk in Mannheim: Dort wird die sogenannte Frontbox für den neuen Lkw gebaut.
Komponenten für den neuen E-Lkw kommen auch aus Mannheim
Dabei handelt es sich um ein komplexes Technologiemodul mit mehreren Steuergeräten, Hochvolt-Komponenten sowie elektrischem Luftpresser und sitzt im ehemaligen Bauraum des Verbrennungsmotors. Im Gegensatz zum Diesel-Motor hat die Frontbox keine spezifische Antriebsfunktion, sondern enthält eine Vielzahl von Komponenten, die für den Betrieb des Trucks unerlässlich sind. Insgesamt sind es mehr als 1000 Einzelteile. Die Frontbox-Produktion in Mannheim war bereits kurz vor dem Serienstart des neuen Lkw-Modells in Wörth angelaufen.
Mit der Einführung des neuen E-Lkw für den Fernverkehr setzt Daimler Truck die Umstellung seiner Flotte auf Fahrzeuge um, die im Betrieb kein klimaschädliches CO2 ausstoßen. Entsprechend stellt das Unternehmen auch in seinen einzelnen Werken die Produktion um. Am Mannheimer Standort werden beispielsweise in der Bussparte inzwischen fast nur noch Stadtbusse gebaut, die batteriebetrieben sind.
Auch im Mannheimer Lkw-Motorenwerk, wo bisher schwere Dieselmotoren gebaut werden, läuft die Transformation. Der Standort soll sukzessive zum Kompetenzzentrum für Batterietechnologie und Hochvoltsysteme innerhalb des Unternehmens ausgebaut werden. Neben batterieelektrischen Fahrzeugen setzt Daimler Truck bei seinen Lkw parallel auch auf Modelle mit Wasserstoff-Brennstoffzelle. Hier gibt es allerdings bisher erst Prototypen, die aktuell von einzelnen Kunden im Betrieb getestet werden.
Daimler Truck mahnt mehr Tempo beim Ausbau der Infrastruktur angemahnt
In einem nächsten Schritt soll nun eine erste Kleinserie mit 100 Fahrzeugen gebaut werden. Das Projekt wird unter anderem vom Bund sowie den Bundesländern Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit Millionensummen gefördert.
Neben der Entwicklung der Fahrzeuge besteht ähnlich wie bei den batterieelektrischen Flotten die Herausforderung, dass parallel die Infrastruktur zum Tanken - in dem Fall Wasserstoffzapfsäulen - erst flächendeckend aufgebaut werden muss.
Daimler-Truck-Buschef Till Oberwörder hatte erst vor einigen Tagen mehr Tempo von der Politik beim Ausbau eines entsprechenden Netzes in Europa angemahnt.
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