Mannheim. Stefan Fuchs fährt ein vollelektrisches Auto. Dem Vorstandsvorsitzenden des Mannheimer Schmierstoffkonzerns Fuchs macht es Spaß. Von einem möglichen Verbrennerverbot, also dass ab 2035 in der EU keine neuen Diesel und Benziner mehr zugelassen werden sollen, hält er trotzdem wenig. Das Zauberwort heißt für ihn: Technologieoffenheit. „Es wird in Zukunft verschiedene Antriebsarten geben – und die Batterie wird dabei eine wichtige Rolle spielen“, sagt Fuchs. Dass allerdings nur noch batterie-elektrische Autos fahren würden, sei „ein Trugschluss“.
Für das Unternehmen, das mehr als 6400 Menschen weltweit beschäftigt – fast 1100 davon am Stammsitz Mannheim – ist vor allem die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie wichtig. Die Elektromobilität stellt Fuchs natürlich vor neue Aufgaben, doch der Konzernchef hebt hervor: „Wir haben viele Projekte mit E-Autos.“ Man könne beides bespielen, E-Autos und Verbrenner.
Elektrofahrzeuge brauchen spezielle Schmierstoffe
Tatsächlich brauchen gerade Elektrofahrzeuge speziell entwickelte Schmierstoffe, etwa für das Getriebe. Ein Nischenmarkt, den Fuchs für sich nutzen will.
Fuchs hat im ersten Halbjahr mehr verdient, obwohl der Erlös leicht zurückgegangen ist. Dazu hätten alle drei Weltregionen beigetragen, sagt Stefan Fuchs. Das Umfeld bleibe weiterhin schwierig. Unsicherheiten bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung im Allgemeinen und der Entwicklung der Rohstoffpreise im Speziellen bestünden weiterhin.
Für die zweite Jahreshälfte zeigen sich Fuchs und Finanzchefin Isabelle Adelt dennoch zuversichtlich – und bestätigen die Jahresziele. Den Anlegerinnen und Anlegern hat das gefallen. Der Aktienkurs des Mannheimer Unternehmens ist am Dienstag um 6,5 Prozent gestiegen und kratzt an der 40-Euro-Marke.
Die detaillierten Werte sehen so aus: Fuchs hat in den ersten sechs Monaten einen Umsatz von rund 1,76 Milliarden Euro erzielt, der preis- und währungsbedingt drei Prozent unter dem Vorjahreszeitraum lag. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei 218 Millionen Euro, neun Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Besonders stark nach oben ging es dabei in der Region Nord- und Südamerika.
Für das Gesamtjahr peilt das Management beim Umsatz weiterhin einen Anstieg auf rund 3,6 Milliarden Euro an. Dabei wird bei stabilen Preisen ein höherer Absatz erwartet. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern bemisst Fuchs auf rund 430 Millionen Euro. jung
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