CropEnergies: Südzucker setzt Frist für Übernahmeofferte

Südzucker will seine Ethanol-Tochter CropEnergies komplett erwerben und von der Börse nehmen. Jetzt sind neue Details bekannt geworden

Von 
Alexander Jungert
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Blick auf das Südzucker-Versuchsgut in Mannheim (Kirschgartshausen). © dpa

Mannheim. Aktionärinnen und Aktionäre von CropEnergies haben bis 16. Februar Zeit, die Übernahmeofferte von Südzucker anzunehmen. Das teilte der Mannheimer Konzern am Mittwoch mit. Südzucker bietet 11,50 Euro in bar für jede CropEnergies-Aktie. Den Angaben nach entspricht das einer Prämie von 36,9 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der vergangenen sechs Monate.

Südzucker plant – wie bereits kurz vor Weihnachten bekannt –, die Ethanol-Tochtergesellschaft komplett zu erwerben und von der Börse zu nehmen. Der Konzern hält inzwischen bereits mehr als 79 Prozent der Anteile, im Dezember waren es erst 74 Prozent. Damals hieß es, Südzucker müsste für den Erwerb der in Streubesitz befindlichen Aktien insgesamt 300 Millionen Euro in die Hand nehmen.

Für CropEnergies habe der Abschied von der Börse – das Delisting – zahlreiche Vorteile. So entfielen „rechtliche und administrative Pflichten, die mit erheblichen Kosten verbunden sind“. Man könne künftig noch schneller agieren. Südzucker hebt zudem hervor, das Delisting ermögliche es der Gruppe, die eigene Kapitalmarktpräsenz zu stärken und mehr Kraft für die Strategie „2026 Plus“ aufzuwenden. Nach Angaben eines Konzernsprechers soll das Delisting „baldmöglichst“ passieren.

CropEnergies war im September 2006 an die Börse gegangen. Mit dem Erlös wurde die internationale Expansion finanziert und der Ethanolhersteller auf eine breitere finanzielle Basis gestellt. Ethanol aus pflanzlichen Rohstoffen wird Kraftstoffen wie E10 beigemischt, es soll helfen, klimaschädliches CO2 im Straßenverkehr einzusparen. Angesichts der bereits hohen Beteiligung von Südzucker an CropEnergies und deren zuletzt schwachen Geschäftszahlen kam die Übernahmeabsicht für Marktbeobachter nicht ganz überraschend.

Auch künftig bleibt CropEnergies eine Aktiengesellschaft – nur werden die Aktien eben nicht mehr am regulären Markt gehandelt. Ebenso wird es weiterhin eine Hauptversammlung eben, allerdings in kleinerem Rahmen.

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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