E-Ladesäulen

Heideldruck drängt zur Eile

Konzernchef Monz für rascheren Netzausbau

Von 
Tatjana Junker
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Heideldruck produziert Wallboxen zum Laden von E-Autos für Zuhause. © hdm

Heidelberg. Der Maschinenbauer Heidelberger Druckmaschinen drängt auf einen schnelleren Ausbau des Ladesäulennetzes für E-Autos. „Die Politik muss den Ausbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur forcieren, damit die Erreichung der Klimaziele in Deutschland wie geplant bis 2050 gelingt“, wird Vorstandschef Ludwin Monz in einer Mitteilung zitiert. Mit mehr als 70 000 öffentlichen Ladestationen hinke die Verfügbarkeit dem Bedarf hinterher. „Wir benötigen vor allem Förderprogramme für mehr Ladestationen, wie sie das Land Baden-Württemberg jüngst angekündigt hat. Nötig wären abgestimmte Initiativen aller Bundesländer mit einer zügigen Umsetzung“, so Monz.

Geschäftsfeld wächst schwächer

Das Engagement des Unternehmens in Sachen E-Mobilität ist nicht ganz uneigennützig: Über seine Tochterfirma Amperfied verkauft Heidelberger Druckmaschinen selbst Wallboxen, also Ladestationen für E-Autos im privaten und gewerblichen Bereich. Sie werden am Stammsitz in Wiesloch gefertigt. Das Geschäftsfeld war in den vergangenen Jahren stark gewachsen, fiel zuletzt aber etwas schwächer aus. Unter anderem war die staatliche Förderung privat genutzter Wallboxen Ende 2021 ausgelaufen.

Damit spätestens 2050 alle 48,5 Millionen in Deutschland zugelassenen Autos elektrisch angetrieben werden könnten, müsse auch das Stromnetz um ein dezentrales und lokales Energiemanagement erweitert werden. „In den Gebäuden muss künftig die intelligente Nutzung von Energie anfangen – zum Beispiel mit Energiemanagementsystemen, die staatlich gefördert werden sollten“, erklärt Monz. Die Systeme würden dabei helfen, das Lastmanagement zwischen Erzeugern und Verbrauchern zu regeln. „Wenn im Haus der Zukunft Photovoltaikanlage, Batteriespeicher, Wärmepumpe und Wallbox über Energiemanagementsysteme intelligent mit dem Stromnetz zusammenspielen, können Gebäude einen Beitrag zur Netzstabilität und damit zur Versorgungssicherheit leisten“, so der Vorstandschef. tat

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Marco Krefting
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